Holzkohle ist bei vielen Grillfans beliebt, unter anderem wegen des rauchigen Geschmacks, den sie dem Grillgut gibt. Holzkohle ist aber alles andere umweltfreundlich.
Denn mehr als 80 Prozent der in Deutschland verkauften Ware ist importiert und stammt häufig aus tropischen Wäldern oder illegalem Abbau in Osteuropa. Doch es gibt interessante, umweltfreundliche Alternativen.
- Holzkohle oder Briketts - wo liegen die Unterschiede?
- Welche Kohle gilt als nachhaltig?
- Wie erkenne ich nachhaltige Produkte?
- Welche Alternativen zur Holzgrillkohle gibt es?
Holzkohle oder Briketts - wo liegen die Unterschiede?
Wenn es schnell gehen muss beim Grillen, ist Holzkohle besser - sie glüht schneller durch. Fleisch, Käse oder Gemüse kann schneller auf den Rost, um die hungrigen Mäuler zu stopfen. Dafür verglüht Holzkohle schneller.
Für einen gemütlichen Grillabend ohne Zeitdruck sind Briketts die bessere Wahl. Sie brauchen länger, bis sie brennen - dafür glühen sie auch länger. Eine Mischung aus Holzkohle und Briketts kann eine Lösung sein für ein Grillen, das schnell starten, aber auch länger dauern kann.
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Welche Kohle gilt als nachhaltig?
Am besten wäre Kohle aus heimischem Holz, aber nur ein Bruchteil unserer Grillkohle kommt aus Deutschland. Selbst wenn als Ursprungsland Deutschland auf der Verpackung angegeben ist, wird das Holz oft nur hierzulande abgepackt und hat dennoch einen langen Transportweg hinter sich, der die Umweltbilanz verschlechtert.
Fehlen auf der Verpackung konkrete Informationen zum Ursprung des Holzes, wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit Tropenholz beigemischt - das ist oft bei günstiger Kohle der Fall. Aber das Tropenholz soll innerhalb des Ökosystems unser Klima schützen, wir sollten es deshalb nicht verfeuern.
Wie erkenne ich nachhaltige Produkte?
Hinweise auf der Verpackung wie "kein Tropenholz", "Naturprodukt", "natürliche Herkunft", "aus bewirtschafteten Forstbeständen" sind ohne ein Gütesiegel wenig bis nichts wert. Das Umweltbundesamt empfiehlt, bei Holzgrillkohle auf die DIN-Norm des Produkts (DIN EN 1860-2) zu achten. Dieses Prüfzeichen garantiert, dass die Holzkohle kein Pech, Erdöl, Koks oder Kunststoffe enthält.
Über die Herkunft des Holzes sagt die DIN-Norm aber nichts aus. Dafür sind die Siegel FSC, PEFC oder Bio-Siegel wie Naturland da.
Diese Siegel stellen weitestgehend sicher, dass das verwendete Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammt. Wer Kohle mit gutem Gewissen verfeuern will, kauft Produkte mit Siegel und DIN-Norm. Laut dem Magazin Öko-Test sind nur die Hälfte der erhältlichen Produkte zu empfehlen.
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Welche Alternativen zur Holzgrillkohle gibt es?
Gas zum Grillen wäre eine Alternative, aber wenn es Kohle sein soll, muss diese nicht aus Holz sein - es gibt interessante Recycling-Alternativen:
- Briketts aus Olivenkernen zu Beispiel, ein Abfallprodukt aus der Olivenöl-Pressung. Die Olivenkern-Briketts brennen sogar länger als handelsübliche Holzkohle und werden sehr heiß.
- Eine weitere Alternative sind Maisspindeln, der harte Kern des Maiskolbens. Sie kommen oft aus Deutschland und haben damit keine lange Anreise hinter sich. Außerdem brennen die Spindeln zügig durch, sie sind also ideal für schnelles Starten.
- Das gilt auch für Kohle aus alten Weinreben und Weinstöcken - es gibt aber einen Haken: Sie entwickeln vergleichsweise viel Rauch und nicht immer ist klar, wie viele Pestizide, die im Weinbau eingesetzt werden, noch in den Reben stecken.