Hochgerechnet rund vier Milliarden Garnelen landen jährlich auf unseren Tellern. Für die Bewertung des Geschmacks und unseren Labortest haben wir in Supermarkt und Discounter fünf verschiedene Tiefkühl-Garnelen eingekauft:
- Rewe: ja! Garnelen: 1,46 Euro pro 100 Gramm
- Edeka gut & günstig White Tiger Garnelen: 1,77 Euro pro 100 Gramm
- Aldi Nord/Süd Golden Seafood Riesengarnelenschwänze: 1,46 Euro pro 100 Gramm
- Escal King Prawns: 1,77 Euro pro 100 Gramm
- Alnatura Garnelen: 3,02 Euro pro 100 Gramm
Alle Garnelen waren roh, ungewürzt und ohne Schale – so, wie sie auch zuhause meist zubereitet werden.
Geschmack: Welche Garnelen überzeugen unsere Verkoster?
Im Geschmackstest, durchgeführt von Fisch-Feinkost-Händler Thomas Hembsch und zwei Garnelen-Liebhabern, zeigten sich deutliche Unterschiede:
Während die Edeka-Eigenmarke bei den drei Testessern durchfiel, konnten vor allem die Alnatura-Bio-Garnelen und die Escal-Garnelen überzeugen.
Auch das Aldi-Produkt schnitt solide ab. Die Garnelen der Rewe-Marke ja! landeten im Mittelfeld.

Herkunft und Umwelt: Woher kommen die Garnelen?
Die meisten Garnelen aus unserer Stichprobe stammen aus Indien oder Honduras. Die langen Transportwege belasten das Klima.
Zudem kritisieren Tierschützer die Produktion: Viele Garnelenfarmen liegen dort, wo früher üppige Mangrovenwälder standen. Diese Wälder sind wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tierarten und wichtige CO₂-Speicher. Werden sie abgeholzt, drohen Klimaschäden, stärkere Überschwemmungen und der Verlust eines einzigartigen Ökosystems.
Lidl, Edeka, Deutsche See, Hawesta, Followfood, Saupiquet Thunfisch aus der Dose - wie gut ist er wirklich?
Thunfisch ist als frischer Fisch und aus der Dose beliebt. Wir haben verschiedene Thunfischdosen auf Quecksilber und Bisphenol A testen lassen und den Geschmackstest gemacht.
Tierleid in der Zucht: das Augenstiel-Problem
In vielen Zuchtbetrieben wird die sogenannte Augenstielablation angewandt. Bei diesem Verfahren werden Augenstiele der weiblichen Garnelen abgetrennt oder entfernt.
Der Grund: In den Augenstielen befindet sich das Hormon GIH, das die Eiproduktion hemmt. Entfernt man die Augenstiele, steigt die Ei-Produktion.
Dieses Vorgehen wird aktuell noch beim ASC-Siegel geduldet, das viele günstige Garnelenprodukte wie die von Aldi, Edeka und Rewe tragen.
Anders ist es bei Bio-Produkten wie dem von Alnatura: Das Augenstiel-Durchtrennen ist hier verboten. Auch Garnelen aus Wildfang, wie sie die Marke Escal anbietet, müssen diesen Eingriff nicht ertragen.
Keime: Spurensuche im Labor
Im Labor haben wir alle Proben auf Keime wie Salmonellen, Listerien und E. coli untersuchen lassen. Das Ergebnis: Alle Garnelen waren hygienisch einwandfrei.
Lediglich bei den Tieren von der Firma Escal wurden minimale Spuren von Enterobakterien gefunden – aber deutlich unter dem Richtwert.
Dennoch gilt: Garnelen sollten immer gut durchgebraten werden, um mögliche Keime zuverlässig abzutöten.
Fazit
Wem das Tierwohl wichtig ist, sollte auf Bio- oder Wildfangprodukte setzen.
Tipp für die Zubereitung von Garnelen
Vor dem Braten lohnt es sich übrigens, die Garnelen gut abzutrocknen – so werden sie besonders knackig und bleiben schön saftig.
Und am besten gut durchgaren. Das tötet Keime ab.