Am Wochenende lese und höre ich am liebsten Reportagen. Persönlich erzählte Geschichten, bei denen man nicht nur unterhalten wird, sondern auch etwas lernt. Bei denen man einen kleinen Blick in eine oft vollkommen andere Lebensrealität bekommt.
Vom Baustellendetektiv bis zum „Bergdoktor“
Eine ganze Bandbreite dieser verschiedenen Lebensrealitäten bietet der Podcast von Deutschlandfunk Kultur „Die Reportage“. Hier können Sie die Arbeit eines Baustellendetektivs kennenlernen, einem Reporter bei seinem Besuch in den Drehort der TV-Serie „Der Bergdoktor“ folgen, oder einen anderen dabei begleiten, wie er in einen Vulkankrater klettert. Von gesellschaftskritischen Folgen bis hin zu unterhaltsamen Ich-Reportagen ist alles dabei. Die Folgen sind dabei atmosphärisch so hochwertig produziert, dass man meinen könnte, selbst im Vulkankrater zu sein — oder zumindest ziemlich nah dran.
Konzerte an der Front im Ukraine-Krieg
Eine Folge ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Reporter Jan Vollmer begleitet den größten Rockstar der Ukraine: Swjatoslaw Wakartschuk. Er tritt weiter auf – nicht nur im Ausland, sondern in Bunkern und in Schützengräben. Die meisten seiner Lieder handeln vom Krieg. Sie sollen Mut machen, appellieren an den Kampfgeist ukrainischer Soldat*innen.
Der Reporter könnte nicht näher an der Geschichte sein – bei einem Konzert an der Front hört er die Explosionen der Artillerie im Hintergrund. Doch die Reportage lässt ihre Hörer*innen nicht in einem emotionalen Chaos zurück. Vielmehr macht sie Mut, vermittelt das Gefühl von Zusammenhalt und Hoffnung. Wenn Sie an diesem Wochenende also eine halbe Stunde Zeit haben, dann hören Sie doch mal rein.