Die meisten Menschen kommen nur in der schönen Jahreszeit auf die Idee, schillernde Seifenblasen in die Luft zu pusten - oft mit Kindern zusammen. Dabei bieten sie auch im Winter ein spektakuläres Bild - vor allem für (Hobby-)Fotografen. Antje Neufing aus dem SWR Studio Trier hat es geschafft, die Seifenblasen zu filigranen Eiskristall-Kugeln gefrieren zu lassen.
Diese Fotos hat Antje Neufing an einem frostigen Januarmorgen in Reinsfeld im Hochwald bei Hermeskeil gemacht:

Ohne Frost geht nichts - Wind lässt Seifenblasen schnell platzen
Wichtig für gefrorene Seifenblasen ist zunächst das Wetter. Temperaturen unter null Grad sind unbedingt erforderlich. Dabei gilt natürlich: Je kälter es ist, desto schneller gefriert die Blase. Abhängig von der Temperatur bilden sich unterschiedliche, zarte Eismuster. Außerdem sollte es windstill sein, damit die Seifenblase hält und nicht sofort platzt.
Mit Spülmittel Lösung für Seifenblasen selbst machen

Rezepte für Seifenblasen-Mischungen findet man jede Menge im Internet. Hier gilt: einfach ausprobieren. Mit folgender Mischung funktioniert es ganz gut:
- 20 ml Spülmittel
- 50 ml Wasser
- Ein Esslöffel Zucker
Diese Mischung sollte ein paar Stunden stehen - am besten einfach über Nacht, damit sich der Zucker richtig auflösen kann. Er macht die Seifenblase haltbarer. Zum Erzeugen der Blase reicht ein einfacher Strohhalm: das Ende kurz in die Lösung tauchen und dann langsam pusten. Am besten funktioniert es, wenn die Seifenblasenlösung kalt ist - also entweder im Kühlschrank aufbewahren oder 20 Minuten vor dem Fotografieren in die Kälte stellen.
Geduld und Ausdauer - filigrane Eismuster sind die Belohnung
Und nun: Geduld! Das Positionieren der Seifenblase mit einem Strohhalm an dem gewünschten Platz funktioniert nicht immer auf Anhieb. Manche Blasen platzen sehr schnell, andere halten mehrere Minuten.

Wird die Blase auf einen Kälte abgebenden Untergrund wie Eis oder Schnee gesetzt, gefriert sie entsprechend schneller und bildet von diesem Untergrund ausgehend schöne Kristallmuster.
Am Wichtigsten ist: Nicht aufgeben, den Spaß nicht verlieren und immer wieder probieren. Irgendwann hat man den Dreh heraus und bestaunt fasziniert, wie kunstvoll Seifenblasen gefrieren..
Hier sieht man Seifenblasen im Zeitraffer gefrieren - Antje Neufing hat die spektakuläre Verwandlung gefilmt:
Besser mit Kamera als mit Smartphone fotografieren
Um gute Fotos von diesen kleinen Kunstwerken zu machen, müssen noch einige weitere Dinge beachtet werden. Es ist durchaus auch mit einem guten Handy möglich, die gefrorenen Seifenblasen zu fotografieren, allerdings bringt eine richtige Kamera bessere Ergebnisse.
Sollte das Objektiv nicht sehr lichtstark sein, sind auch Stativ und Fernauslöser von Vorteil, weil man eine längere Verschlusszeit, also Belichtung benötigt. Je kleiner die so genannte Naheinstellgrenze eines Objektivs ist, desto näher kann man beim Fotografieren an die Blase herangehen.
Ein dunkler Hintergrund betont die helle Eiskugel
Mit einem dunklen Hintergrund sind die Strukturen der Seifenblase besser sichtbar. Sehr gut eignen sich auch Lichtquellen für Gegenlicht oder seitliches Licht; hier bietet sich die Morgensonne an oder auch eine Taschenlampe.

Attraktiv sieht es auch aus, die Eiskugel in eine passende Umgebung einzubetten, zum Beispiel in Äste von Bäumen oder vertrockneten Blüten.
Fotos eventuell nachbearbeiten
Versierte Fotografen bearbeiten die Bilder schließlich noch, um Kontrast und Struktur hervorzuheben. Auch eine Umwandlung eines Farbfotos in Schwarz-Weiß kann die zarten Seifenblasen-Eiskugeln vorteilhaft betonen.
Fotovergleich einer gefrorenen Seifenblase am frühen Morgen in Farbe und Schwarz-Weiß: