Seit über einem Jahr beschäftigt sich Carla mit dem Thema Verschwörungsmythen. Seit Corona bekommen sie neuen Aufwind: „Corona ist für Verschwörungstheoretiker wie eine Droge.“ Zusammen mit ihrer Kollegin Désirée hat sie für das Reportageformat „Strg+F“ einen Film darüber gemacht: „Ich versuche immer, mit diesen Menschen ins Gespräch zu kommen und zu verstehen, was hinter ihrem Misstrauen und der Skepsis - zum Beispiel der Regierung gegenüber - steckt.“
Das Internet beschleunigt die Verbreitung
Mythen, wie die Weltverschwörung oder, dass es Corona überhaupt nicht gibt, verbreiten sich über Social Media rasant: „Das Internet begünstigt eine Radikalisierung, weil man sich irgendwann nur noch mit Leuten umgibt, die einen immer wieder in seiner Meinung bestätigen.“
Wie man potenzielle Verschwörungstheorien entdeckt
„Meistens ist darin eine bestimmte Person oder eine bestimmte Personengruppe einfach an allem schuld, wie momentan Bill Gates, die Juden oder die Politiker. Komplizierte Sachverhalte werden sehr vereinfacht.“ Und das ist gefährlich, sagt Désirée: „Früher waren die Verschwörungstheoretiker unter sich und haben mich als Normalo im Idealfall gar nicht erreicht. Aber dadurch, dass jetzt auch Promis auf den Zug aufspringen, verbreitet sich alles noch mal viel schneller.“
Promis machen mit
Rapper Sido, Promi-Veganer Attila Hildmann oder der Sänger Xavier Naidoo: Sie alle haben in letzter Zeit mit kontroversen Aussagen von sich Reden gemacht: „Wenn ich mich vegan ernähren möchte und deswegen Attila Hildmann folge, dann vertraue ich ihm ganz anders als irgendeinem Experten. Und wenn dieser Promi dann absurde Theorien oder irritierende Aussagen trifft und man selbst nicht so gefestigt ist, dann glaubt man das.“