Wieblingen: Vermeintliches Problemviertel versus toller Ort zum Aufwachsen

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Stefan Bächle
Stefan Bächle (Foto: SWR)

Omar aus Wiblingen liebt seinen Heimatort. Doch für viele Ulmer hat der Stadtteil ein schlechtes Image. Viele optisch unschöne Sozialbauwohnungen, eine schummerige Straßenbeleuchtung und Kriminalität stecken als Vorurteil in vielen Köpfen. Rapper Omar liebt es allerdings hier zu leben und findet in Wiblingen auch Inspiration für seine Texte.

"Ich vergesse nie, wo ich herkomme. Ich habe hier meine Familie und alles, was ich brauche. Ich werde wohl für immer in Wiblingen bleiben."

Leben in der Großfamilie

Omar ist in Wiblingen, einem Stadtteil am äußeren Rand von Ulm, aufgewachsen. Wohnblocks und Sozialwohnungen zieren das Stadtbild. Omars Eltern stammen aus dem Libanon, er hat acht Geschwister. „In einer Großfamilie aufzuwachsen ist nicht ganz leicht, wenn man noch jung ist. Man muss halt auf die Kleinen aufpassen und sie in der Schule und bei ihren Hobbys unterstützen. Auch kochen, putzen – es steht einfach immer viel Arbeit an.

Musik als Ventil

Derzeit verdient Omar Geld als Montagearbeiter. Die Arbeit an unterschiedlichen Arbeitsorten mache ihm Spaß. Doch am liebsten würde er sein Hobby zum Beruf machen.

"Seit ich elf bin, mache ich Musik. Mein Künstlername ist Omarito und ich rappe. In meinen Texten verarbeite ich, was ich und mein Freundeskreis bisher alles erlebt haben. Musik ist mein Medikament, das ich einfach brauche."

In der Umgebung von Ulm hat Wiblingen nicht das beste Image. Doch Omar fühlt sich in seinem Heimatort wohl und möchte mit Vorurteilen aufräumen. „Sicherlich denken Menschen aus Ulm, dass Wiblingen kriminell und gefährlich ist. Tatsächlich haben hier früher viele jugendliche Ausländer zusammen gechillt und kriminelle Sachen gemacht. Aber das ist heute nicht mehr so. Im Grunde verstehen sich hier alle. Ich lebe gerne hier.“

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