Frauen ermutigen, ihre finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen

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AUTOR/IN
Stefanie Molitor

Frauen stehen oft finanziell schlechter da als Männer. Das wollen Tessa und Denise aus Aalen ändern. Sie haben eine Lern-App zum Thema Finanzen entwickelt, damit Menschen – vor allem Frauen – mehr Mut haben, sich damit zu beschäftigen.

Tessa und Denise von Finance Baby (Foto: SWR)

Viele haben einfach noch das gesellschaftliche Bild im Kopf: Der Mann kümmert sich um die Finanzen, die Frau um die Kinder. Das wollen wir ändern.  

Sich um die eigenen Finanzen kümmern  

Tessa und Denise haben ein Ziel: Sie wollen Frauen ermutigen, sich selbst um ihre Finanzen zu kümmern und sich damit auch für das Alter abzusichern. „Ich habe während Corona selbst gemerkt: Ich habe meine Finanzen nicht im Griff. Es kommt zwar monatlich was rein, aber ich weiß nicht, was ich damit machen soll. Ich zahle zwar in die gesetzliche Rente ein, aber eigentlich weiß ich auch nicht so genau, was das eigentlich ist”, erzählt Denise. Als ihr das bewusst wird, fängt sie an zu googeln: „Die ganzen Webseiten haben nur noch mehr Panik gemacht, anstatt zu helfen.”  

Unternehmen gründen und Träume verwirklichen 

Sie beginnt, mit anderen Frauen über das Tabu-Thema Geld zu sprechen – Tessa ist eine der ersten. Beide merken schnell: Sie sind nicht alleine. „Ich bin schon auch über die Begriffe wie ETF oder NFT gestolpert. Aber ich habe mich nicht getraut zu fragen, was das ist, sondern habe angefangen, selber danach zu suchen. Und war dann noch verwirrter.”

Denise und Tessa gründen gemeinsam ein Unternehmen und entwickeln eine Bildungs-App für Finanzthemen. „Als ich meiner Mutter von der Gründung erzählt habe, hat sie gesagt: ,Na ja, du kannst ja immer noch in die Gastro gehen, wenn es schief geht’”, erzählt Denise lachend. Aber sie will ihren Traum verwirklichen. Frei nach dem Motto: „Wenn du drei Gehälter auf die Seite gelegt hast: Dann mach es! Es ist nicht gut, einen Traum zu haben und ihn sein Leben lang nicht umzusetzen.”  

Vision: Finanzielle Gleichstellung von Männern und Frauen 

Anfängliche Hürden im Start-Up-Business meistern die beiden gemeinsam: „Nachdem wir unser Unternehmen gestartet haben, wollte ich nur noch dafür arbeiten. Da verzichte ich lieber auf ein bisschen Sicherheit und lebe meinen Traum”, sagt Tessa überzeugt. „Wir sind glücklich, wenn wir merken, dass wir etwas im Leben einer Frau verändert haben. Wenn eine weniger in der Altersarmut landet oder sie uns schreiben, dass sie ihre Finanzen selbst angehen.”

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