Ein Bild, ein Post, ein Rauswurf – das ist Henrys Geschichte in drei Worten zusammengefasst. Mit 21 Jahren hat Henry die Ausbildung zum Priester begonnen. Schon früh hatte er sich für die Kirche und seine Religion begeistert. Vor ein paar Monaten traf Henry zufällig Alexander Schäfer, den sogenannten „Prince Charming” aus einer Datingshow für schwule Männer, auf der Straße. Nachdem sie zusammen ein Selfie gemacht haben, stellte Henry das Bild auf Instagram, mit schweren Folgen: Er durfte sein Priesterseminar nicht fortsetzen.
Das Problem: Offene Bekenntnis zur Homosexualität
In seinem Seminar wussten offenbar alle von seiner sexuellen Orientierung, Henry ist schwul. Jedoch sei mit dem Foto eine Grenze überschritten worden. Er würde damit Homosexualität propagandieren und er sei deshalb als Priesterseminarist nicht mehr tragbar. Doch Henry kämpft weiter für Gleichberechtigung in der Kirche: „Als Priester wollte ich Ansprechpartner und Seelsorger sein für alle Menschen. Vor allem auch für die Menschen, die auf der Suche sind nach sich und ihrer eigenen Identität.”
Kampf für Gleichberechtigung in katholischer Kirche
Henry sagt, er bereut nichts. Aber er geht jetzt einen neuen, anderen Weg. Und den geht er nicht alleine. Er erhält viel Zuspruch und auch Kirchenangehörige stehen hinter ihm. So gab es bereits die Aktion „Liebe gewinnt”. Dabei haben Priester jegliche Paare, unabhängig von Herkunft, Alter oder sexueller Orientierung, gesegnet.