Die Bewohner werden in der WG täglichen Arbeiten eingebunden. Sie können und sollen, gemäß ihren Möglichkeiten, noch richtig mithelfen und das stärkt den Zusammenhalt unter den Frauen. Auch mit fortgeschrittener Demenz können sie sich hier einbringen, vor allem bei der Hausarbeit – die Handbewegungen sitzen noch. Die WG-Bewohnerinnen leben, im Gegensatz zu einem normalen Altenheim, immer noch ziemlich selbstbestimmt. „Wir sind hier ein bisschen wie eine Familie“, sagt Herrad.
Der Unterschied zu einer Pflegeeinrichtung
Die Organisation für die Wohngemeinschaft übernehmen hier die Verwandten. Das macht zwar Arbeit, aber das WG-Leben ist günstiger als in einem Pflegeheim und das bei besserer Lebensqualität. Zusätzlich wird das Wohnprojekt von einem Verein, der Nachbarschaft und der Stadt Tübingen unterstützt.
Gemeinsam statt einsam
Für die Bewohnerinnen war das WG-Leben zunächst eine Umstellung, denn man muss natürlich auch Kompromisse machen. Aber grundsätzlich wird hier versucht Vereinsamung vorzubeugen. Und trotzdem hat jede hat ihr eigenes Zimmer, um sich mal zurückzuziehen. „Ich bin eine Frau, die sich umstellen und ja sagen kann. Das fällt anderen sicher schwerer“, meint Herrad.
Dass in der WG nur Frauen leben, gehört übrigens nicht zum Konzept. Das hat sich zufällig ergeben. Frauen leben eben meist länger als Männer.