Christoph ist Pfleger auf einer Intensivstation

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„Ich mache den Beruf nicht, um Anerkennung und Dankbarkeit zu bekommen. Das wäre ein völlig falscher Ansatz. Da würde ich mit der Zeit zugrunde gehen, das wäre nie genug.“  

Verantwortung übernehmen 

Christoph ist seit vielen Jahren Pfleger auf der Intensivstation. Dass von seiner Arbeit Menschenleben abhängen, musste er schon früh lernen. „Relativ am Anfang ist mir mal ein Fehler unterlaufen, bei dem beinahe ein Patient gestorben wäre. Da habe ich wirklich gedacht, ich habe hier nichts zu suchen. Das war gravierend und wahrscheinlich auch ein Anfängerfehler, so typisch: ‘Ich will heute ein bisschen früher gehen, renne nochmal schnell rein.‘ Jetzt habe ich die Regel, dass ich immer dreimal hinschaue. Ich traue mir nicht mehr über den Weg.  Wäre mir in der Zeit nochmal ein Fehler passiert, hätte ich es gelassen.“ Christoph hat aus diesem Fehler gelernt und ist heute in seinem Team ein geschätzter Kollege.  

Eine Berufsgruppe braucht Veränderung 

Als Pfleger sorgt er sich um andere Menschen, doch auch die Arbeitsbedingungen seiner Berufsgruppe sind Christoph ein wichtiges Anliegen. „Ich finde die Pflege sollte sich besser um sich selbst kümmern. Eigentlich gehört jede Schwester und Pfleger in eine Gewerkschaft und dann sollte man über die Gewerkschaft höhere Löhne erstreiten und nicht darauf hoffen, dass jemand einem eine milde Gabe gibt. Die jüngeren Kolleginnen und Kollegen sind eher in der Gewerkschaft, vielleicht tut sich da etwas. Ich finde sowieso, dass jüngere Kolleginnen und Kollegen eher auf sich achten als jetzt meine Generation. Die neigt eher dazu, sich aufzuopfern. Trotz aller Herausforderungen liebt Christoph seine Arbeit. „Ich mache den Beruf, weil er mir Freude macht, weil ich mich darin entfalten kann und weil ich mich weiterentwickeln kann. Das ist letztendlich das, was mich am Leben hält und was mir Freude macht.“ 

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SWR