Mehr als 70 Bewerbungen brauchte Tanja aus Balingen-Engstlatt bis zum Traumjob: Steinmetzin. Ihr Vater, ebenfalls Steinmetz war anfangs dagegen. Nicht das einzige Hindernis auf ihrem Weg.
„Schon in der Schule habe ich immer gewusst, dass ich Steinmetzin werden will. Da hat man mich belächelt damals. Klar, Mädels in dem Beruf!“ Tanja verdreht die Augen und lacht.
Tanja bleibt stur
„Immer hieß es: ‚Mach erst mal deine Schule fertig und dann sehen wir weiter‘. Aber ich wollte trotzdem nie was anderes machen als Steinmetzin. Nachdem ich meinen Vater soweit hatte – er wollte nicht, dass ich als Mädchen den Beruf lerne – habe ich mich beworben.
Ein langer Prozess
Ich habe mehr als 70 Bewerbungen geschrieben, bis ich zwei Bewerbungsgespräche hatte. Das war ein bisschen ernüchternd. Aber klar, zu der Zeit gab es einfach kaum Frauen in diesem Beruf. ‚Wir haben keine Ausbildungsstellen zu vergeben‘, haben viele geantwortet. Auf der Gesellenschule hast du aber mitgekriegt, dass viele in den Betrieben arbeiten, in denen du dich beworben hast. Und deren Lehrlinge waren dann halt mit dir auf der Schule. Dann wusstest du natürlich genau, dass sie dich nicht wollten.“
Tanja zuckt mit den Schultern.
Mehr Heimat
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Lust auf buntes Leben
Chris und Timo waren früher mal mit Frauen verheiratet, sie lieben Frauenkleider und leben jenseits der Klischees. Jetzt trauen sie sich, ein zweites Mal „ja“ zu sagen.
Überlebenskampf: Sturz aus 50 Metern überlebt
Eine Bergwanderung in Neuseeland wird für Johannes aus Stuttgart fast zum Todesurteil. Er stürzte 50 Meter in eine Schlucht und musste sich daraufhin über 20 Stunden schwerverletzt durch die Wildnis kämpfen. Er überlebt, leidet aber noch heute unter den Folgen seiner Verletzungen.
„Direkt nach dem Aufprall auf dem Felsboden habe ich gesehen, wie mein Handy leuchtend neben mir in einem Busch gelandet ist. Im Gegensatz zu mir, hat es keinen Kratzer abbekommen. Aber es hatte leider keinen Empfang.“ (Johannes, 36, aus Stuttgart)
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Eigentlich sollte es nur ein kurzer Ausflug werden. Nur mit einem Wasserbeutel, Sonnencreme, einem Handy und in kurzer Hose mit T-Shirt bekleidet, geht Johannes auf Bergwanderung. Doch als er auf dem Rückweg im Nebel plötzlich ins Leere tritt und rund 50 Meter in die Tiefe stürzt, ist für ihn klar: Das überlebe ich nicht.
Fall ins Bodenlose
„Es hat sich einfach viel zu lange angefühlt. Denn ich kenne das Gefühl des freien Falls – ich bin schon Bungee und Fallschirm gesprungen. Zum Glück haben wohl ein paar Äste meinen Fall gebremst. Noch Monate nach dem Unfall habe ich beim Zähneputzen Baumreste aus meinem Zahnfleisch gezogen.“ Wie durch ein Wunder überlebt Johannes den Sturz. Doch sein rechtes Sprunggelenk bekommt die komplette Wucht des Aufpralls ab.
Letzte Hoffnung: künstliches Sprunggelenk
Im Krankenhaus in Neuseeland wird er zwar gut versorgt, doch der Schaden am Knochen ist nicht wiederherstellbar. Johannes hat bis heute ununterbrochen Schmerzen. Ein künstliches Sprunggelenk aus der Schweiz ist seine letzte Hoffnung wieder in ein normales Leben zurückzukehren. Um die kostspielige Operation zu ermöglichen, hat seine Schwester ein Spendenkonto auf einer Crowdfunding-Seite eingerichtet. „Bereits am 20. Januar wird meine langersehnte Operation stattfinden. Um die OP nicht aufs Spiel zu setzen, bin ich bereits seit einigen Tagen vorsorglich in Quarantäne.“
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