Tanja kämpfte sich zum Traumjob

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Mehr als 70 Bewerbungen brauchte Tanja aus Balingen-Engstlatt bis zum Traumjob: Steinmetzin. Ihr Vater, ebenfalls Steinmetz war anfangs dagegen. Nicht das einzige Hindernis auf ihrem Weg.

„Als Frau brauchst du Biss, damit du akzeptiert wirst.“


„Schon in der Schule habe ich immer gewusst, dass ich Steinmetzin werden will. Da hat man mich belächelt damals. Klar, Mädels in dem Beruf!“ Tanja verdreht die Augen und lacht.

Tanja bleibt stur

„Immer hieß es: ‚Mach erst mal deine Schule fertig und dann sehen wir weiter‘. Aber ich wollte trotzdem nie was anderes machen als Steinmetzin. Nachdem ich meinen Vater soweit hatte – er wollte nicht, dass ich als Mädchen den Beruf lerne – habe ich mich beworben.

Ein langer Prozess

Ich habe mehr als 70 Bewerbungen geschrieben, bis ich zwei Bewerbungsgespräche hatte. Das war ein bisschen ernüchternd. Aber klar, zu der Zeit gab es einfach kaum Frauen in diesem Beruf. ‚Wir haben keine Ausbildungsstellen zu vergeben‘, haben viele geantwortet. Auf der Gesellenschule hast du aber mitgekriegt, dass viele in den Betrieben arbeiten, in denen du dich beworben hast. Und deren Lehrlinge waren dann halt mit dir auf der Schule. Dann wusstest du natürlich genau, dass sie dich nicht wollten.“

Tanja zuckt mit den Schultern.

„Sind wir mal ehrlich: In dem Beruf durchzukommen ist nicht einfach. Aber das war schon immer mein Lebenstraum – und den habe ich verfolgt.“

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AUTOR/IN
SWR