Rebecca kämpft gegen böse Stimmen in ihrem Kopf

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Rebecca aus Albstadt ist psychisch krank. Sie leidet unter Schizophrenie und kämpft ständig gegen Stimmen in ihrem Kopf, die ihr böse Dinge einflüstern.

„Wenn ich stärker bin als die Stimmen in meinem Kopf, dann bin ich ein glücklicher Mensch.“

„Als ich neun Jahre alt war, habe ich gemerkt, dass irgendwas mit mir nicht stimmt.“ Rebecca leidet an paranoider Schizophrenie. Das sind Sinnestäuschungen, bei denen die Betroffenen Dinge riechen, sehen oder hören, die nicht existieren. Am häufigsten ist es das Hören von Stimmen – wie bei Rebecca.

Jeden Tag böse Stimmen

„Ich höre die Stimmen jeden Tag. Die sind böse und sagen mir, was ich tun soll und was für ein schlechter Mensch ich bin. Sie sagen zum Beispiel, dass ich aus dem Fenster springen soll, die Treppe hoch- und runterrennen muss oder meine Hand in das heiße Wasser vom Nudeltopf stecken soll.“

„Aber meine Mama hat damals echt gut aufgepasst und es ist nichts passiert.“

Rebecca wurde in verschiedenen Psychiatrien behandelt. Heute lebt sie in Albstadt in ihrem eigenen Apartment im betreuten Wohnen und hat die Stimmen besser im Griff. „Ich versuche damit umzugehen. Meine Psychologin, die Betreuer und die Medikamente helfen mir dabei.“

„Am besten ist es, wenn man die Stimmen ignoriert oder sich ablenkt. Das funktioniert gut.“

Schreiben hilft

Ablenkung findet sie in der Natur, beim Spazierengehen und Fahrradfahren, in der Zeit mit ihrem Freund oder beim Schreiben. Ihr erstes Buch ist fast fertig. Der Inhalt: eine Frau, die unter Schizophrenie leidet.

„Wenn ich schreibe, bin ich wie verzaubert, auch wenn es anstrengend ist, da die Geschichte von der eigenen Krankheit handelt. Da bin ich in einer anderen Welt, das ist so toll. Ich mache das, um mir das, was mir passiert, von der Seele zu schreiben. Ich hoffe echt, dass ich das Buch veröffentlichen kann. Schriftstellerin zu werden ist mein Traum.“ Auf die Frage, wann sie glücklich ist, antwortet Rebecca: „Ich bin oft glücklich. Immer wenn ich stärker als die Stimmen bin und die verschwinden, dann bin ich wirklich ein glücklicher Mensch.“

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SWR