Anja hat die Welt bereist – jetzt führt sie das Cafe ihrer Familie in der vierten Generation

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AUTOR/IN
Theresa Krampfl

1930 gründeten Anjas Urgroßeltern ein Café in Reutlingen. Dass Anja in vierter Generation hier übernimmt, war nicht immer vorherzusehen.

„Ich lebe jetzt hier in einer Stadt, da möchte ich auch irgendwas zurückgeben.“

Zurück in den Familienbetrieb

Anja war in den letzten 10 Jahren nicht sehr präsent, war mit Ausbildung, Studium und vielen Reisen beschäftigt. Trotzdem entschied sie sich freiwillig, zurück nach Reutlingen zu ziehen und in den Familienbetrieb einzusteigen. „Meine Oma ist leider vor Kurzem verstorben. Sie stand hier jeden Tag noch bis ins hohe Alter.

Oma wäre stolz

Wenn sie wüsste, wie wir versuchen, das Café zu entwickeln und in ihrem Interesse zu handeln, dann wäre sie stolz. Das ist das, was mir jeden Tag Freude macht.“ Anja kümmert sich im Hintergrund um Strategie, Personelles und Marketing. Auch einen Instagram-Account hat sie vor kurzem ins Leben gerufen.

Tradition und Innovation

Sie möchte mehr Aufmerksamkeit für den Familienbetrieb erreichen. „Wir versuchen das jetzt ein bisschen im neuen Stil weiterzumachen; Tradition und Innovation zu verbinden. Der Spagat ist manchmal schwer.“ Gerade weil das Café so traditionsreich ist, spürt Anja viel Zusammenhalt im Team:

„Für viele sind wir eine Familie geworden.“

„Viele die hier arbeiten, auch wenn es nur als Aushilfe ist, sind Teil von etwas, das man manchmal gar nicht so greifen kann, aber wenn man es schmecken könnte, wäre es vielleicht ein Stück Kuchen. Und das ist etwas Besonderes.“

Reutlingen etwas zurückgeben

Anja ist nebenberuflich politisch aktiv. Ihr Ziel ist es, Reutlingen für jüngere Menschen attraktiver zu machen und Ausbildungsplätze zu fördern.

„Ich lebe hier in einer Stadt, da möchte ich ja irgendwas zurückgeben. Das ist für mich das Thema Nachhaltigkeit, Soziales und Ökologie. Ich muss das mit dem Unternehmen verbinden. Da ist der Ansatz, dass man sich politisch einbringt und die Stimme erhebt.“

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