Peter ist Auftragssucher und Ringjäger

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Autor/in
Bastian Gineiger

Peter aus Weilheim an der Teck ist ein Ringjäger. Er findet verlorene Eheringe und andere verschollene Wertgegenstände. 

Ich erzähle eigentlich immer von meiner Ringjagd, wenn ich mit Freunden zusammen bin, weil mir das einfach so viel Spaß macht.

Vom Schrottsammler zum Ringjäger 

Als Peter vor ungefähr zehn Jahren eine Geschichts-Doku im Fernsehen schaut, ändert sich sein Leben: Er will sich unbedingt einen Metalldetektor zulegen und auf Schatzsuche gehen. „Noch an diesem Abend habe ich mir meinen ersten Metalldetektor gekauft.” Am Anfang wird Peter von seinem Umfeld als Schrottsammler belächelt, aber nach und nach werden seine Funde immer besser. 

„Per Zufall, bei einem Treffen, bin ich dann auf Auftragssucher, also die Ringjäger, aufmerksam geworden. Und seitdem bin ich dabei. Man braucht aber auch die nötige Erfahrung, um dort mitzumachen.” Die Ringjäger sind ein Verbund von Auftragssuchern, die in ihrer Freizeit nach verlorenen Gegenständen suchen. Peter arbeitet hauptberuflich im Brandschutz, die Aufträge macht er in seiner Freizeit. „Meistens gibt es natürlich eine Aufwandsentschädigung”, sagt Peter, der auch schon mal über zwei Tage, ungefähr 17 Stunden lang in einem Fluss nach einem verlorenen Ring gesucht hat. 

Granaten, Handys und Munition 

Alte Handys, Kampfmittel – also Munition – und sogar eine Granate hat Peter bei seinen Aufträgen schon aus dem Wasser gefischt. Metall und anderen Unrat entsorgt er selbst und bei Kampfmitteln wird die Polizei gerufen. 

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46 Jahre im gleichen Job: Hufschmied Hans-Peter

Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“

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Bastian Gineiger