Motorradunfall: Nach seiner Beinamputation steht Felix mit beiden Beinen im Leben

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Felix hat im Jahr 2020 einen schweren Motorradunfall. Nach 21 Operationen, bei denen versucht wird, sein linkes Bein zu retten, stellt ihn der Arzt vor die Entscheidung: künstliches Kniegelenk, versteifen oder amputieren. Felix entscheidet sich für die Amputation und ist heute glücklich damit.

Mann mit Beinprothese (Foto: SWR)

Jeder Schritt, den ich mache, bringt mich näher an das Ziel, das ich erreichen möchte.

Im Jahr 2020 fährt Felix hinter einem Pritschenwagen auf einer Landstraße her. Er will ausscheren, nachdem er sich versichert hat, dass nichts entgegenkommt. Aber dann passiert es: Er fährt direkt in ein Auto. „Schon am Unfallort, dachte ich: Oh, ich glaube das Bein muss ab“, erzählt Felix. Beim Unfall ist sein linkes Bein zertrümmert worden. 21 Operationen steht er durch, bis festgestellt wird: Das Bein ist nicht mehr zu retten. „Der behandelnde Arzt hat mir drei Optionen gegeben: ein künstliches Kniegelenk, eine Amputation oder eine Versteifung. Er hat mir die Wahl gelassen und ich habe daraufhin mir selber ein Ultimatum von zwei Wochen gegeben, um diese Entscheidung zu fällen.“ Die Entscheidung fällt ihm nicht leicht. Aber danach, sagt er, fühlt er sich erleichtert.

Ein neuer Alltag mit Prothese

Mit seiner Prothese, die mit fortschrittlicher Technik ausgestattet ist und über das Smartphone gesteuert wird, bestreitet Felix heute seinen neuen Alltag. „In der Reha und auch zu Hause hat sich so viel Energie bei mir angestaut. Ich hatte den starken Willen: Ich muss und will es hinkriegen. Als ich die Prothese bekommen habe, ging das alles auch ziemlich schnell.“

Herausforderungen meistern und über sich hinauswachsen

Neben seiner körperlichen Veränderung hat er sich persönlich weiterentwickelt, erklärt Felix: „Es hat sich viel verändert zu meinem bisherigen Leben, vor allem mein Bewusstsein hat sich stark geändert. Ich bin jetzt viel vorsichtiger und bei anderen Dingen viel offener geworden. Ich bin eigentlich introvertiert, aber durch den Unfall und die Begegnungen bin ich viel kommunikativer geworden.“ Seinen alltäglichen Herausforderungen begegnet er optimistisch: „Klar, das Bein stellt mir neue Herausforderungen im Alltag, aber die gilt es zu bewältigen.“ Treppensteigen oder Hügel machen ihm Schwierigkeiten, aber sein Wille ist ungebrochen. „Ich versuche im Alltag alles genauso machen zu können wie zuvor auch.“ Dazu gehört neben dem Sport auch das Auto- und Fahrradfahren.

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SWR