In der Psychiatrie hat’s gefunkt!

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Matthias Stauss

Michelle und Marvin aus Bad Ditzenbach lernen sich zum eigentlich ungünstigsten Zeitpunkt kennen: Als sie in der Psychiatrie sind. Doch ihre Liebe verändert ihr Leben. 

Psychatrie, psychisch krank, Liebe, Paar, Glück (Foto: SWR)
Michelle und Marvin haben sich in der Psychiatrie kennen- und lieben gelernt.

Ich habe ihn gesehen und mir überlegt: Wie stelle ich mich jetzt vor? Ich kann ja nicht sagen, dass ich hier bin, weil ich mich umbringen wollte.

 Triggerwarnung: In diesem Text werden Alkoholmissbrauch und ein Suizidversuch thematisiert.  

Psychisch am Ende 

Bei unserer Zufallsbegegnung haben wir Marvin und Michelle aus Bad Ditzenbach getroffen. Michelle hatte es in ihrer Jugend nicht einfach. Nach der Scheidung ihrer Eltern wächst sie bei ihrer Mutter auf, die stark alkoholabhängig ist. Irgendwann kann Michelle nicht mehr widerstehen und trinkt mit. Als dann auch noch ihr Stiefvater und ihr Hund sterben, weiß sie sich nicht mehr zu helfen: Sie versucht sich umzubringen und kommt anschließend zur Behandlung in die Psychiatrie nach Göppingen.

Dort trifft sie auf Marvin. Falsche Freunde, Drogen und Alkohol haben ihm psychisch sehr zu schaffen gemacht. Die beiden lernen sich kennen und merken schnell, dass sie mehr verbindet als nur Freundschaft. Michelle denkt gerne zurück: 

Ich hätte nicht gedacht, dass es so etwas wirklich gibt, aber es war Liebe auf den ersten Blick.

Marvin erinnert sich: "Wir waren beide überwältigt, dass da jetzt eine Person ist, die einen umdenken lässt."  

Gemeinsamer Neuanfang 

Nach ihrer Entlassung beginnt für beide ein neues Leben. "Wir sind raus und wussten nicht wohin. Wir hatten weder eine Wohnung noch irgendetwas anderes, nur ein Auto", sagt Michelle. Das alles ist jetzt fünf Jahre her. Mittlerweile wohnt das Paar zusammen und ist immer noch glücklich. Michelle arbeitet als Pflegefachkraft, Marvin startet bald einen zweiten Anlauf für eine Gärtnerausbildung.   

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Matthias Stauss