Patrick will mit Leihfahrrädern Menschen in Not helfen

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Der Fahrradladen in Stuttgart, in dem Patrick arbeitet, ist derzeit wegen Corona geschlossen. Doch die e-Bikes der Testflotte sind weiterhin im Einsatz - als kostenlose Leihfahrräder.

Patrick mit Fahrradhelm (Foto: SWR)

„Es geht darum, Existenzen zu sichern. Da ist ‘ne ganz andere Notwendigkeit für unser Produkt Fahrrad. Da sehen wir gerade unseren Auftrag: dass Leute nicht pleitegehen müssen und nach Corona immer noch Kuchen backen oder irgendwas bauen.“

Patrick arbeitet in einer kleinen Fahrradfirma im Stuttgarter Westen. Er und sein Team fühlen sich dort zu Hause. Nachdem die meisten Läden schließen mussten, kamen sie schnell auf die Idee, kostenlos e-Bikes aus ihrer Testflotte zu verleihen. „Wenn man liest, dass schöne Orte zumachen müssen, dann tut das weh, weil wir auch selbst gerne hingegangen sind.“

„Wenn der Radverleih unser Beitrag ist, das zu verhindern und die Gesellschaft ein bisschen am Laufen zu halten, dann machen wir das sehr gerne.“

Anfangs dachten sie vor allem an Apotheken oder kleine Restaurants, die auf Lieferung umstellen – mittlerweile kommt auch viel Pflegepersonal, das nicht mehr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kann oder soll.

Unbürokratische Hilfe

Man muss sich nur auf der Website anmelden und begründen, warum man ein Rad braucht, dann kann man es unbürokratisch abholen, erklärt Patrick. „Eigentlich geht es ja darum, als Unternehmen was zu verkaufen und Gewinne zu machen. Das tritt jetzt in den Hintergrund. Uns tut es nicht weh, einfach ein Rad rauszugeben an Leute, die in einer schwierigen Situation sind. Das gibt so viel zurück. Als ich letztens das Rad übergeben habe, da haben die Leute sich so gefreut und du kommst nach Hause und denkst: Ja, irgendwie hat das, was du machst, wirklich einen Sinn. Das Fahrrad an sich und das, was wir damit machen, ist sinnstiftend und hilft Leuten. Davon zehre ich heute noch.“

Die sehr deutsche Frage nach der Versicherung der e-Bikes beantwortet Patrick lachend: „Wir bitten die Leute natürlich, das gut abzuschließen. Wie das im konkreten Fall funktioniert, wenn das Rad gestohlen wird: Da wird man sich sicher einig. Wir sehen das Risiko, schätzen das aber geringer ein, als den Nutzen, den die Räder bringen. Dieses Risiko sollte uns in der Situation nicht davon abhalten, einander zu helfen.“

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Pauline hat eine große Leidenschaft: Kung Fu. Die 10-Jährige trainiert regelmäßig in Tübingen. Sie hat einen Preis bei einer Talentshow in China gewonnen und hat große sportliche Ziele.

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SWR