Dilara ist stolz darauf, dass sie nicht mehr dick ist

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Dilara aus Metzingen wog jahrelang zu viel. Ihr Höchstgewicht lag bei 150 Kilo. Doch sie schaffte es, abzunehmen. Heute hat sie ihr Wohlfühlgewicht gefunden.

„Ich bin mega stolz darauf, 40 Kilo abgenommen zu haben. Das hat mir zu mehr Selbstbewusstsein verholfen.“

„Das Thema Gewicht hat mich mein ganzes Leben lang geprägt. Ich war schon in der Grundschule immer die Dickste. Mit meinem Schwarm habe ich mir damals den Nachhauseweg geteilt und war so mutig, ihm zu sagen, dass ich in ihn verliebt bin. Er meinte zu mir – und das werde ich ein Leben lang nicht vergessen: ‚Dilara, du bist ein tolles Mädchen, aber du bist zu dick!‘“

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„Mittlerweile bin ich 19 Jahre alt und habe es immer noch nicht vergessen. Mein Höchstgewicht waren 150 Kilo. Weil sich meine Eltern sehr früh getrennt haben und ich ziemlich unglücklich war, habe ich aus Gekränktheit und Langeweile gegessen.

In der fünften Klasse hatte ich meinen ersten richtigen Freund. Aber irgendwann haben seine Freunde angefangen, mich wegen meines Gewichts runter zu machen. Mädchen waren meistens noch gemeiner. Wenn man googeln muss, ob es im Freizeitpark Sitze für Dicke gibt, macht einen das psychisch kaputt.“

„Irgendwann habe ich mit meiner Mutter geredet, geheult und gesagt: Ich will das nicht mehr.“

„Aus Frust habe ich aber weitergegessen. Und dann kam der Punkt, wo ich so fertig war, dass ich was ändern musste. Ich habe meine Ernährung umgestellt und Sport gemacht. Am Anfang verliert man die Kilos sehr schnell, dann geht es irgendwann schleppend. Es ist wichtig, dranzubleiben, sonst wird man leicht wieder depressiv.“

Ein neues Lebensgefühl

„Insgesamt habe ich 40 Kilo verloren. Heute bin ich zwar nicht komplett dünn, aber ich habe eine Spanne von fünf bis sechs Kilo, die ich zunehmen darf. Wenn ich die überschreite, klingeln bei mir die Alarmglocken. Natürlich hinterlässt das Abnehmen Spuren wie Dehnungsstreifen am Bauch.
Aber ich stehe dazu, dass ich dick war. Ich fühle mich jetzt viel besser, bin stolz auf mich, dass ich das geschafft habe. Und ja, ich habe Narben und eine etwas schlaffere Haut, aber lieber so, als zu dick zu sein.“

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AUTOR/IN
SWR