Der Lauftreff in Lichtenwald ermöglicht dem blinden Pierre, seinem Hobby nachzugehen und an Marathons teilzunehmen.
Es ist hier Heimat für mich und der Verein macht kein großes Trara um mich und meine Person. Er gibt mir nicht das Gefühl, etwas Besonderes zu sein, ich bin einfach mittendrin statt nur dabei. Ich würde sagen, das ist gelungene Inklusion.
Für Pierre ist das Laufen einerseits eine sportliche Herausforderung andererseits die Gemeinschaft: „Oft habe ich vor dem Laufen gedacht: ‚Ich habe überhaupt keine Lust.‘ Gleichzeitig habe ich mich darauf gefreut, ich laufe mit Marcel, Kalle, Johanna und wie sie alle heißen.“ Er ist stolz, mit dem Laufen angefangen zu haben. „Ich war davor nicht als Sportfreak bekannt, im Gegenteil. Aber ich bereue keinen Kilometer, den ich gelaufen bin, so hart der Kilometer auch war oder wie weh er getan hat.“
Meister im Para Marathon der Sehbehinderten in Berlin
In Berlin wurde Pierre in Begleitung von Marcel Meister im Para Marathon der Sehbehinderten. „Es hat sich teilweise angefühlt wie in einem Film. Kurz bevor das Brandenburger Tor kommt, fällt dann der Schleier, wo man dann wirklich merkt: ‚Okay, doch kein Film. Ich mache das jetzt gerade tatsächlich wirklich. Es ist einfach ein unglaubliches Gefühl.‘“
Egal ob Marathon oder Ultramarathon – Pierre stellt sich immer neuen Herausforderungen
Einen Rundwanderweg um Stuttgart läuft Pierre mit Kalle als Ultramarathon: „Knapp 60 Kilometer, 1400 Höhenmeter, das sind beides Dimensionen, in die bin ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie vorgestoßen.“ Trotz einiger Widrigkeiten schafft Pierre den Rössleweg und erzählt: „Das ist in jeglicher Hinsicht ein Lauf der Extreme gewesen.“ Neben dem Laufen verbinden Kalle und Pierre auch die Liebe zum Fußball. „Aus einer Bierlaune heraus sind Kalle und ich tatsächlich zum VfB Stuttgart gelaufen mit einem Marathon. Das heißt, wir haben uns eine Strecke rausgesucht, 42 Kilometer, die dann wirklich am Stadion geendet hat. Da sind wir groß in Empfang genommen worden. Das sind einfach Ereignisse, die bleiben in Erinnerung.”
Toni ist von Geburt an blind und hat große Träume
Toni ist 10 Jahre alt und blind. Wir treffen ihn und seine Mutter zufällig in Stuttgart. Er nimmt uns kurz in seine Welt mit und erzählt, was sein Traum ist.
Stadtführung ohne Sehsinn erleben
Mit Klaus kann man Ravensburg ohne Sehsinn entdecken. Er veranstaltet Stadtführungen durch die Innenstadt von Ravensburg, die man mit allen Sinnen erleben kann: außer dem Sehsinn.
Selbständig und blind: Nathalie verliert während des Studiums ihre Sehkraft
Wir treffen Nathalie zufällig auf dem Louis Braille Festival in Stuttgart, eine Veranstaltung für Menschen mit Sehbehinderung. Nathalie hat einen Blindenstock in der Hand und trinkt mit ihren Eltern einen Kaffee, als wir die 25-Jährige ansprechen.
Mehr von SWR Heimat:
Die Angst vor dem Sterben nehmen
Laura Günther engagiert sich als ehrenamtliche ambulante Hospizbegleiterin und besucht einmal die Woche die schwerkranke 90-jährige Ruth Roth. Sie wird sie bis zum Tod begleiten.
Dennis ist schwul, für seinen konservativen Vater ist er deshalb quasi gestorben
Dennis aus Überlingen hat als Friseur seinen absoluten Traumjob gefunden. Doch eigentlich wollte er Balletttänzer oder Schauspieler werden – das hat ihm sein Vater aber verboten.
Mit Tieren sprechen lernen
Andrea hat mit ihren Tieren eine neue Therapiemöglichkeit entwickelt. Die tiergestützte Behandlung hilft Kindern mit Entwicklungsstörungen. Kuh, Esel oder Hühner stimulieren die Kinder und beruhigen sie gleichzeitig. Noah kommt super gerne zu Andrea und den Tieren auf den Hof.
Erzähl uns Deine Story
Du kennst jemanden, dessen Geschichte wir unbedingt erzählen müssen oder Du hast selbst etwas zu erzählen? Dann sende uns einen Hinweis.