Faires Bio-Modelabel rettet indische Frauen aus Zwangsprostitution

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Mit ihrem eigenen fairen Bio-Modellabel will Nathalie aus Stuttgart indischen Frauen aus der Zwangsprostitution helfen, damit sie sich nachhaltig ein neues Leben aufbauen können.

Ich kam aus dem reichen Deutschland nach Kambodscha, mit meinem abgeschlossenen Jurastudium und allen Möglichkeiten vor mir liegend. Dann habe ich die Frauen gesehen, die ihre Jugend in Bordellen verbracht haben, dieser Kontrast hat mich völlig schockiert.

Alles hat angefangen, als Nathalie Jura studiert. "Mein Herz schlägt zwar für Gerechtigkeit, aber mir hat die eigene Vision für mein Leben gefehlt." Nathalie beschloss, an einem sozialen Einsatz in Kambodscha teilzunehmen und half in einem Schutzhaus für ehemalige Zwangsprostituierte.

Moderne Sklaverei

"Dort bin ich auf das Thema Menschenhandel und moderne Sklaverei aufmerksam geworden und mir wurde klar, dass Sklaverei nicht nur was mit Amerika und Baumwollfeldern im 18. Jahrhundert zu tun hat, sondern auch mit unserer heutigen Zeit. Und wenn ich die Frauen gefragt habe, was mit ihnen passiert, wenn sie die Schutzhäuser verlassen, bekam ich die Antwort, dass sie zum Großteil wieder in der Prostitution landen würden, weil sie einfach nie etwas anderes gelernt haben." Diesen Teufelskreis wollte Nathalie unbedingt durchbrechen.

Mit Mode gegen Zwangsprostitution

Als sie nach Deutschland zurückkehrte, war gerade die Textilindustrie und deren schlechte Produktionsbedingungen im starken Fokus. "Ich habe eins und eins zusammengezählt und machte mein eigenes faires Bio-Modelabel auf, um speziell solchen Frauen zu helfen, die Opfer von Zwangsprostitution geworden sind." Die Mode wird in Deutschland entworfen und von der Partnerwerkstatt in Indien produziert.

"Mein Herz schlägt für diese Frauen und dafür, dass man mit Mode die Welt tatsächlich ein Stückchen besser machen kann."

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AUTOR/IN
SWR