Eigentlich wollte Hannes einen Pop-up-Laden eröffnen. Doch dann hatte er plötzlich die Möglichkeit, eine ganze Einkaufspassage nach seinen Wünschen zu gestalten.
„Zum Fluxus kam ich letztendlich wie die Jungfrau zum Kinde. Es war nicht mein Masterplan, zum Passagen-Betreiber zu werden. Aber ich lerne viele Sachen einfach durchs Machen – mit allen Vor- und Nachteilen.“
Räumlichkeiten sinnvoll nutzen
Die Calwer Passage in Stuttgart ist das denkmalgeschützte Herzstück eines großen Gebäudekomplexes aus den 70er Jahren. Weil der Eigentümer wechselte und noch nicht klar war, wie es mit der leerstehenden Passage weitergehen sollte, entstand dort das Nutzungsexperiment „Fluxus“. Der Kopf dahinter: Hannes.
Idee ins Blaue hinein
„Wir wollten damals einen Pop-up-Laden aufmachen und ich bin begeistert in der leeren Calwer Passage rumgelaufen. Ich habe dann den Eigentümer angeschrieben, nur um ihm ein paar Stunden später – mehr zum Spaß – noch mal hinterher zu schreiben: Ich nehme auch die ganze Bude und mache da eine 'Fluxus Temporary Concept Mall' rein.“ Was also eher ins Blaue hinein formuliert und nicht wirklich ernst gemeint war, wurde plötzlich real:
„Die Betreiberfirma fand das super und hat ein paar Wochen später angerufen – da hatte ich das eigentlich schon wieder vergessen. So nahm das Ganze seinen Lauf.“
Für Hannes eine einmalige Gelegenheit
Am Anfang zweifelte Hannes noch: „Ich habe hin und her überlegt, ob ich mir das wirklich antun soll. Ich bin abends immer durch das Gebäude gelaufen – es war ja komplett leer – und hab' gedacht: Wann im Leben würde ich noch mal so eine Passage in die Finger bekommen und nach meinem Gusto gestalten können?“
Klasse statt Masse schafft Besonderheit
Von Kopenhagen und seinen vielen Straßenzügen mit einzigartigen Läden inspiriert, hatte auch das Fluxus viele Läden, die es in Stuttgart bis dahin noch nicht gab. Die Hälfte von den 40 Mietern waren Start-ups, also Neugründungen: „Dadurch hatte die Stadt zumindest eine Zeit lang etwas Besonderes, wo man sagen konnte: 'Guck mal, das haben nur wir Stuttgarter.'“
Ein Ende ohne Schrecken
Mittlerweile ist das Fluxus Geschichte: „Es war von Anfang an als Zwischennutzung geplant, von daher haben wir am Ende auch kein Theater gemacht. Es war klar, dass es irgendwann zu Ende geht.“
Zwischen Tabak und Tragödie: Kioskbesitzer Mustafa
20 Jahre – und er hört noch nicht auf: Mustafa hat an seinem Kiosk am Stuttgarter Ostendplatz viel gesehen. Ein Einblick in sein Leben auf engstem Raum.
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