Ali über seine Flucht aus Syrien und das erste Mal wählen gehen

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Autor/in
Anni Gebhard

„Ich darf wählen gehen – Das habe ich noch nie gemacht“. Ali ist vor 10 Jahren aus Syrien geflohen und lebt heute in Stuttgart.  

Ich weiß, ich lebe in einem demokratischen Land, ich darf zu jeder Wahl und da war ich so stolz drauf.

Als Ali vor rund einem Jahr seine Deutsche Staatsbürgerschaft erlangt hat, hat er sich vor allem auf eine Sache gefreut: „Wann ist die erste Wahl in Deutschland? Ich habe direkt das Datum gesucht. Ich habe mich sofort informiert, wie das funktioniert mit der Wahl.“   

In einem Klinikum in Stuttgart arbeitet Ali als Anästhesietechnischer Assistent. An seinem ersten Wahlsonntag hatte er Spätschicht. Ihm war es wichtig, vor Ort wählen zu gehen. Dafür hat er einen Kollegen gefragt, ob er eine Stunde länger bleiben kann: „Das hat Gott sei Dank gut geklappt. Dort, wo ich wohne, war das Wahllokal nicht so weit weg. Ich habe das so gefeiert: Ich durfte wählen. Das habe ich noch nie in meinem Leben gemacht“.  

Warum Ali das Wählen so wichtig findet 

Wenn er hört, dass manche Menschen ihr Wahlrecht nicht nutzen, bedauert Ali das: „Ich finde es sehr schade, wenn die Leute nicht zur Wahl gehen. Ich finde, es ist sehr wichtig zu wählen. Wir leben in einem demokratischen Land.“   

Neben seinem neuen Wahlrecht freut sich Ali außerdem darüber, dass er jetzt viele Länder bereisen kann: „Ich liebe das Reisen.“ Mit seinem deutschen Pass darf er jetzt in 165 mehr Länder reisen als zuvor mit den syrischen Papieren. „Ich freue mich schon auf meinen nächsten Urlaub.“

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Anni Gebhard