Paul versucht, sich als Straßenkünstler über Wasser zu halten

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Simon Ukena

Kein Job, kein Ausweis, kein Einkommen - Paul hat zurzeit hart zu kämpfen. Sein Ausweg: die Straßenkunst.

„Man sieht es mir nicht an, aber ich bin schon langsam traurig, weil ich vielleicht meine Wohnung verliere.“


Paul erzählt uns, wie er mit 17 alleine aus der Slowakei nach Deutschland gekommen ist und eine Ausbildung zum Heizungsbauer gemacht hat.

Grundlose Kündigung

Sechs Jahre hat er in dem Job gearbeitet, dann wurde ihm fristlos gekündigt. „Ich war krank. Magen-Darm. Aber musste natürlich mit meinem Hund raus. Und da hat mein Chef mich morgens beim Spaziergang gesehen und mittags war die Kündigung da. Er hatte kein Recht dazu! Ich habe ja nichts geklaut.“ Paul zog vor das Arbeitsgericht. Aber er verlor den Prozess und musste die Kosten des Verfahrens tragen.

Kein Job ohne Ausweis

Momentan gibt es noch ein Problem: Sein slowakischer Ausweis ist abgelaufen. Ohne gültigen Ausweis könne er sich keinen neuen Job suchen und bekomme auch kein Arbeitslosengeld, sagt er. Als lebende Statue versucht er jetzt, über die Runden zu kommen. „Ich könnte für 70 Euro mit dem Bus in die Slowakei fahren, und dann brauche ich halt noch 90 Euro für den Ausweis.

Wenn ich hier mit der Straßenkunst 20 oder 30 Euro am Tag verdiene weiß ich nicht, ob ich davon Essen kaufen und Miete zahlen oder versuchen soll, das Geld auf die Seite zu legen, um mir die Fahrt leisten zu können. Das ist ja kein großer Betrag, aber ich schaffe das im Moment nicht.“

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