Micha Marx‘ Beruf ist Kritzeln!

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Stefanie Molitor
Stefanie Molitor (Foto: SWR)

Punkt. Punkt. Komma. Strich. Fertig ist das… Kritzelmännchen von Micha aus Esslingen am Neckar. Früher kritzelte er auf Schulbänke, heute steht er mit seiner Kunst auf der Bühne.

„Was ich empfehlen kann: den Stift einfach mal in die andere Hand zu nehmen. Dann sinkt der Anspruch an sich selbst und es entstehen wundervoll krude Figuren.“

Kindheitstraum

Michas Leidenschaft fürs Zeichnen hat schon in der Schulzeit angefangen. „Irgendwann haben mir die Schulhefte nicht mehr ausgereicht und ich habe auf Schulbänken weitergekritzelt. Was zur Folge hatte, dass ich die abschleifen musste. Von Hand. Mit Schleifpapier. Das hat mich aber nicht davon abgehalten, bis heute mit dem Zeichnen weiterzumachen.“ Im Gegenteil: Micha studiert in Köln Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Illustration und Trickfilm, steht mittlerweile mit einem eigenen Comedy-Programm auf der Bühne. Seine Lieblingsmotive: Menschen.

„Ich interessiere mich dafür, wie sie aussehen, was sie anhaben, was sie sagen. Ich fange Situationen ein und wenn ich was aufschnappe, halte ich das in meinem Sketchbuch fest.“

Inspiration aus dem echten Leben

Auch seine Klassenlehrerin hat es deshalb schon früh zur Hauptfigur in Strichform geschafft. „Bei ihr durfte ich in der Schule nicht so viel zeichnen, also habe ich einen zweiseitigen Comic verfasst. Darin war sie ein Held… allerdings ein Antiheld“, grinst er heute verschmitzt. Und auch sein eigener Vater ist mittlerweile fester Programmpunkt in der Comic-Welt: „Eigentlich kommt mein Vater damit ganz gut klar. Er hat mich nur einmal auf eine Zeichnung angesprochen, in der ich ihn erst schlank und dann dick zeige und das Ganze ‚den Spätzleeffekt‘ nenne. Irgendwann meinte er dann ganz ernst: ‚Middlerwaile isch das aber nimmer so. Des musch korrigiere.‘“