Selbst ist die Frau

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Miriam aus Aidlingen hat ihren Traum vom eigenen Business verwirklicht. Der Weg dorthin war allerdings ganz schön steinig.

„Aufgeben kam nie infrage!“

Zunächst war alles gut in Miriams Leben, sie heiratete und bekam zwei Wunschkinder. Sie hatte einen sicheren Job, aber auch einen Traum: sich mit dem Schneidern von Dessous und Brautkleidern selbstständig zu machen.

Mit der Ehe ging es bergab

Mit der Ehe ging es schnell bergab, die Scheidung kam, als ihre Söhne gerade mal ein und zwei Jahre alt waren. Miriam wusste, dass es schwierig wird. Aber sie konnte nicht anders: “Nachdem, was sich mein Mann geleistet hatte, musste ich das tun. Ich hätte mich im Spiegel nicht mehr ansehen können.” Doch zurück zur Familie in den Schwarzwald wollte sie nicht. „Das wäre wie ein Aufgeben gewesen.” Miriam biss sich durch, nahm Jobs an, versuchte nebenbei zu nähen. “Klar gab's auch Tage, an denen ich morgens nicht wusste, wie ich den Tag überstehen soll. Aber die Kinder durften das einfach nicht merken. Da wachst du morgens auf und dir ist eigentlich einfach nur zum Heulen”, gibt sie zu. Auch finanziell war es zeitweise sehr schwierig. „Mir wurde sogar ein Dispo verweigert, mit dem Hinweis, dass ich ja eigentlich ohne Kinder und das Kindergeld gar kein Geld hätte. Heißt doch im Grunde, die hat mir unterstellt, dass meine Kinder mich finanzieren. Hallo? Wollte die mir damit sagen, dass man besser keine Kinder hat? Damit man dann genug arbeiten kann, um einen Kredit zu bekommen?”

Miriam ließ sich von ihrem Traum nicht abbringen

Doch Miriam ließ sich trotz aller Rückschläge nicht von ihrem Traum abbringen und baute nach und nach ein kleines Geschäft auf. “Meine Kunden hatten wohl am meisten Verständnis. Für die war das völlig okay, zu mir nach Hause zu kommen und da sprangen dann zwei kleine Kinder rum.”

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AUTOR/IN
SWR