„Einen Moment“, sagt Ümar Siam, er sucht sein Handy und seine Gesichtszüge werden hart. „Das war mein Haus in Damaskus, vor zwei Wochen wurde es bombardiert“, berichtet er und spielt dabei ein Video ab, das zerstörte Straßenzüge zeigt.
„Die Stadt ist jetzt vom IS befreit, aber alles ist kaputt. Jetzt haben wir kein Geld, kein Haus und mein Sohn wurde auch in Syrien verhaftet.“
Fünf Jahre haben Ümar und seine Frau Siham den Krieg in Syrien erlebt, bevor sie nach Deutschland gekommen sind. „Zuerst hat Assad auch etwas für das Volk getan, aber dann hat er Gesetzte erlassen, die nur ihm und seiner Familie nutzten. Jeder war gezwungen zu tun, was er wollte. Niemand durfte etwas gegen die Politik sagen. Leute sind verschwunden." - "Es war genau wie bei Hitler“, ergänzt Siham.
Beide sind Lehrer, Ümars Frau war sogar Abteilungsleiterin im Bildungsministerium. Sie hatten ein gutes Leben. Ihre Tochter hat Jura studiert. Die Elsa ist seit ihrer Flucht ihr neues Zuhause. Ihre Tochter macht hier jetzt eine Ausbildung. Heimat wird es aber wohl nie werden.
„Mein Kopf ist immer in Syrien“
Ablenkung bringen seine Enkel Karim (14) und Layth (9). Wenn Sie aus der Schule kommen, dann machen die beiden bei ihnen Hausaufgaben und danach klappt Ümar das große hölzerne Backgammon-Spiel auseinander und würfelt mit den Jungs um die Wette. Im Gegenzug helfen sie ihren Großeltern dabei, Deutsch zu lernen.
Trotzdem fehlt Ümar und Siham das alte Leben. Sie wünschen sich nur Eines: „Sicherheit, kein Krieg mehr und eine Lösung für Syrien, damit wir wieder zurück können - Inschallah - wenn Gott es will.“
Die Cappuccino-Gang
„Das hier ist das Revier der Cappuccino-Gang“, ruft Waltraud. Sie wartet kurz, schaut streng und fängt dann schallend an zu lachen.
Der Stadtteiltreff
„Es ist ein bisschen ein Lebensprojekt“, sagt Eva Krenz über die Arbeit im Stadtteiltreff Gonsenheim, der in der Elsa liegt.
Ümars Flucht in die Elsa
Fünf Jahre haben Ümar Siam und seine Frau Siham den Krieg in Syrien erlebt, bevor sie nach Deutschland gekommen sind. Die Elsa ist seit ihrer Flucht ihr Neues Zuhause.
Kurzgeschichten aus dem Elsa-Leben
Horst Wambach schreibt Kurzgeschichten über das Leben in der Elsa.
Walid und Omid
„Ich verbinde mit der Elsa meine Kindheit. Ich bin froh, hier aufgewachsen zu sein. Hochhaussiedlungen sind einfach cool!“, sagt Omid.
Der Elsa-Meister
„Ich kenne 90 Prozent der Namen der etwa 1.400 Bewohner der Elsa. Und alle Wohnungsnummern der über 600 Wohnungen. Das ist auch meine Pflicht als Hausmeister.“
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