Wanderschäfer sterben aus – dabei ist ihre Arbeit wichtig für den Naturschutz

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AUTOR/IN
Stefanie Zohm
Stefanie Zohm (Foto: SWR)
Stephan Dinges
Schäfer kniet und streichelt eines seiner Schafe. (Foto: SWR)
Jan-Ole Stephan ist Wanderschäfer.
Schäfer mit Schäferhund und Schafherde. (Foto: SWR)
Im Moment ist er in Rheinhessen unterwegs.
Schäfer stützt sich auf seinen Hirtenstock, im Hintergrund die Schafherde.  (Foto: SWR)
Er ist jeden Tag draußen.
Schäfer hält ein Lamm in seinem Arm. (Foto: SWR)
Die Lämmchen sind erst wenige Monate alt.
Große Schafherde grast, im Hintergrund Bäume. (Foto: SWR)
Die Herde besteht aus mehreren hundert Tieren.
Lämmchen steht auf der Weide (Foto: SWR)
Da geht einem das Herz auf!
Schäferhund Rex mit hellbraun-schwarzem Fell läuft über die Weide. (Foto: SWR)
Immer dabei: Schäferhund Rex
Jan-Ole Stephan schaut nach seiner Herde. Sein grüner Hut steckt auf seinem Weidestock. (Foto: SWR)
Lange, manchmal kalte Arbeitstage, dafür ist Jan-Ole nicht gestresst.
Schäfer von hinten, laufend. Seine Schafherde vor und hinter ihm. (Foto: SWR)
Schafe halten Flächen frei und sind so wichtig für den Naturschutz.

„Ich bin der erste Schäfer in der Familie."

Finn-Ole Stephan ist mit seiner Schafherde und Hütehund Rex im Kreis Mainz-Bingen unterwegs. Dass er jeden Tag draußen in der Natur ist, das liebt er an seinem Beruf. Auch wenn es manchmal harte Zeiten gibt. „Gerade bei dem Wetter der letzten Tage mit dem Regen und der Kälte, ist es nicht immer toll. Aber wenn die Schafe abends satt in den Pferch reingehen, ist der Tag gut vollendet“, sagt der 29-Jährige, dessen Beruf wie aus der Zeit herausgefallen scheint.

Finn-Ole ist mit Idealismus und Herzblut dabei.

„Man wird in dem Beruf nicht reich. Mit ‚normaler‘ Arbeit würde ich wesentlich mehr verdienen.“

Doch das kam für ihn nicht infrage. Denn von Kindesbeinen an lief er bei der Schafherde einer befreundeten Familie mit, machte schließlich eine Ausbildung, dann den Meister. Heute ist er selbständiger Wanderschäfer. Seine Schafe helfen mit, artenreiche Landschaften zu gestalten. „Insekten oder Greifvögel kommen dahin, wo die Schafe waren, weil da Freiflächen sind, die sie später als Nahrungsmittel oder Lebensraum nutzen können. Schafe übernehmen wichtige Aufgabe für den Naturschutz.“  

Probleme bereiten dem Schäfer die freilaufenden Hunde, die in die Herde mit mehreren hundert Tieren hineinrennen und sie umherjagen. „Die Reaktionen der Hundehalter sind unterschiedlich, die eine Hälfte reagiert mit Verständnis, die andere Hälfte reagiert recht plump und unfreundlich, wenn ich sie darauf anspreche. Das sind doch friedliche Schafe, die müssen doch nicht gejagt werden.“

Mittlerweile hat Finn-Ole seinen jüngeren Bruder mit seiner Leidenschaft angesteckt. Auch er hat jetzt eine Ausbildung zum Schäfer gemacht.

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