Als Esther vier Tage alt ist, wird sie von ihrer leiblichen Mutter an eine Pflegefamilie abgegeben. Heute ist Esther ihr dankbar für diese Entscheidung. „Sie war sehr jung, als sie mit mir schwanger war und ich glaube, dass sie diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen hat. Ich denke, sie wusste, dass ich in einer intakten Familie mehr geboten bekomme, als sie mir in dieser Situation hätte geben können.“
Esther wächst behütet bei ihrer Pflegefamilie auf und genießt dort eine schöne Kindheit. „Meine Adoptivmama ist für mich die stärkste Frau der Welt. Da gehörte schon unglaublich viel Mut dazu, in den 60er-Jahren ein farbiges Kind zu adoptieren. Meine Eltern haben mir alles ermöglicht und sie waren immer für mich da, auch wenn es schwierig wurde.
Der Beginn einer langen Suche
Erst im Kindergarten wird Esther das erste Mal damit konfrontiert, dass sie anders ist. Ihre Freunde fragen sie, warum sie so anders aussehe als ihre Eltern. „Da hat sie (die Mutter, Anm. d. Red.) mir dann gesagt, dass sie mich adoptiert haben und dass sie mich aber ganz arg lieben.“
Als Teenager macht sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Mit 17 findet sie ihre leibliche Mutter. „Ich musste leider feststellen, dass sie mir nicht mitteilen wollte, wer mein Vater ist und dieses Thema komplett verdrängt. Ich stand wieder da, wo ich zuvor stand.“
Mit der DNA den eigenen Wurzeln auf der Spur
Später versuchte Esther über die Medien ihren Vater zu finden, hatte sogar einen Artikel in der Bildzeitung. „Da kamen auch ein paar Zuschriften zurück, aber leider war keine davon so wegweisend, dass ich die Chance gehabt hätte, ihn zu finden.“
Erst letztes Jahr macht sich Esther mit Hilfe eines Ahnenforschungsportals auf die Suche nach Verwandten. Dort wird ihre DNA mit anderen abgeglichen und tatsächlich: In der Kartei ist eine Großcousine von ihr gelistet. „Ich habe durch meine Großcousine erfahren, dass ich noch sechs Halbgeschwister habe.“
Eine Schwester, Linda aus Schweden, konnte sie schon treffen und hat sich auf Anhieb super mit ihr verstanden. Der nächste Schritt? Eine Familienzusammenführung mit den anderen Geschwistern diesen Sommer in Griechenland.
Schwerer Einstieg – Wenn Kinder für ihre Eltern aufkommen müssen
Dominik gelingt unter widrigen Umständen der Berufseinstieg. Er lebt im Zwiespalt zwischen der eigenen Freiheit und dem Wohlergehen der Familie.
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