„Heimat bedeutet mir nichts. Ich kenne keine Nationalität, ich kenne keine Hautfarbe. Ein Mensch ist ein Mensch solange er sich so verhält. Ich hab mit fast allen Nationalitäten zusammengearbeitet.“
Das Einzige was Wilhelm wichtig ist, sind Respekt und Kompromissbereitschaft. „Wer dazu nicht bereit ist, ist nicht bereit zum Leben.“, sagt er ernst. „Ich wollte immer irgendein Risiko dabei haben. Immer irgendwas, was in der Höhe ist und nicht alltäglich.“ Wilhelm zeigt auf die Hochspannungsleitungen und sagt:
„Da war ich auch eine Zeitlang drauf. Ich hätte wahrscheinlich in einer Werkstatt besser verdient und ruhiger gelebt. Aber jeden Tag die selben Bauten, die selben Gesichter, die selben Fenster. Das hätte ich nicht ausgehalten.“
Eigentlich hat er Schlosser gelernt, den Beruf musste Wilhelm aber aufgeben. Dann hat er zum Sekt- und Handelsküfer umgeschult. „Aber der Alkohol war nicht so mein Metier. Und dann war ich auf Montage. Erst Stahlbau, dann Lüftungsbau und so weiter und so fort, so hat man sich eben durchgeschlagen.“ Sechs Jahre hat er auf Montage im Ausland gearbeitet: Nordafrika, Spanien, Dänemark, Saudi Arabien und Schweden. Gerade reinigt er den Parkplatz einer großen Einzelhandelskette.
„Ich bin jetzt 72 und mach’ das im Nebengewerbe. Das soll die Rente aufbessern“, sagt Wilhelm. Mehrere Jobs hat er: Winterdienst, Gartenarbeit, Kleinreparaturen. „Da muss man gucken, dass man durchkommt. Erstens will ich noch arbeiten, aber ich muss auch, sonst reicht die Rente nicht“.
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