„Es war unser Glück, dass das nicht von heute auf morgen kam. Wir haben die Schulschließung ja kommen sehen. Dann war eigentlich jedem klar: Das ist jetzt das Medium, mit dem wir unterrichten müssen. Deshalb gab es da keine Widerstände.“
Martin Huber (35) ist Lehrer am Willigis-Gymnasium in Mainz. Schon vor Corona hat er dort mit seiner „iPad-Klasse“ ein Pilot-Projekt gestartet. Nun kam ihm und der Schule das zugute, was er dort bereits erprobt hat. Denn seit dem 16. März werden die Gymnasiasten nur noch online unterrichtet: per Live-Video-Konferenz, mit dem Upload von Lernvideos und Arbeitsmaterial auf der Online-Plattform der Schule und mit einem digitalen Aufgaben-Heft, in dem die Schüler arbeiten und die Lehrer korrigieren können.
„Die Corona-Krise hat uns in der Digitalisierung einen Beschleuniger verpasst.“
„Die Kollegen haben sich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion über ein Wochenende eingearbeitet. Die Fortbildungen, die wir im nächsten Kalenderjahr geplant hatten, haben jetzt im Prinzip in zwei Wochen stattgefunden.“ Auch Schüler und Eltern sind mit der digitalen Lösung der Schule zufrieden, erzählt Martin.
Keine Selbstverständlichkeit, gerade für Schulen, die weniger gut ausgestattet sind. „Das wird Aufgabe des Digitalpakts sein, alle Schulen annähernd auf ein ähnliches Level zu bringen.“ Und Martin hofft, dass ihnen auch nach der Krise, etwas von dieser spontanen Digitalisierung bleibt. „Dass wir das, was wir jetzt an Know-How und Mehrwehrt in der Zeit zuhause generiert haben, dann auch umsetzen und weiterführen können, wenn es nach der Krise wieder zurück an die Schule geht.“
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