Einsatz im Kriegsgebiet: Sanitäter Rouven war für das Rote Kreuz in der Ukraine

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Katharina Feißt
Bild von Katharina Feißt, Studio Mainz (Foto: SWR, Daniel Brusch)
Rouven sitzt in einem Rettungswagen. Als Notfallsanitäter war er vier Wochen für das Rote Kreuz in der Ukraine im Einsatz. (Foto: SWR, 0)
Rouven ist Notfallsanitäter und arbeitet ehrenamtlich für das Deutsche Rote Kreuz.
Rouven trägt seine DRK-Ausrüstung und einen großen Rucksack. Vier Wochen war er als Notfallsanitäter in der Ukraine im Einsatz. (Foto: SWR, 0)
Vier Wochen hilft Rouven im Kriegsgebiet. In Odessa und Mykolajiw versorgt er Verwundete und transportiert Patienten, Medikamente oder Wasser.
Rouven und sein israelischer Kollege sitzen mit Westen vom Roten Kreuz in einem Rettungswagen. Sie waren im ukrainischen Kriegsgebiet im Einsatz. (Foto: SWR, 0)
In der Ukraine teilt sich Rouven einen Rettungswagen mit Kollegen aus Israel.
Ein gemaltes Bild zeigt Rouven und eine Kollegin vom Roten Kreuz vor einem Rettungswagen. Die Sanitäter waren vier Wochen in der Ukraine im Einsatz. (Foto: SWR, 0)
Rouven erlebt große Dankbarkeit von den Menschen in der Ukraine. Ein junges Mädchen schenkt ihm sogar ein selbstgemaltes Bild.

„Man sieht schwerbewaffnete Soldaten, Schützengräben und Panzer. Das kennt man in Deutschland einfach gar nicht. Der Einsatz hat meine Sicht auf manche Dinge verändert: Dass wir hier Frieden und Freiheit haben, ist ein Geschenk und nicht selbstverständlich.“ (Rouven, 31, Notfallsanitäter aus Mainz, war vier Wochen in der Ukraine im Einsatz)

Rouven ist Notfallsanitäter und engagiert sich ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz (DRK). Als ihn über seinen Ortsverband Mainz-Hechtsheim die Anfrage erreicht, als Sanitäter in die Ukraine zu gehen, zögert er einige Sekunden. Dann ist für ihn klar: „Ich möchte dort helfen.“ Vier Wochen ist Rouven im Kriegsgebiet. In Odessa und Mykolajiw arbeitet er mit Menschen aus der Ukraine und aus Israel zusammen. Die Sanitäter und Sanitäterinnen versorgen Verwundete und evakuieren Menschen aus gefährlichen Zonen. Außerdem transportieren sie Pflegebedürftige und chronisch Kranke, sowie Medikamente und Wasser.

Nicht immer können sie helfen

Es gibt aber auch Situationen, in denen den Helfern die Hände gebunden sind, zum Beispiel als sie der Notruf von einem Schwerverletzten erreicht. „Wir waren bereit, hatten Helme und Schutzwesten an und wollten direkt losstarten, um zu helfen“, erinnert sich Rouven. Doch weil die Situation in der Region zu gefährlich ist, bekommen sie vom Roten Kreuz ein sogenanntes Red Light: Der Einsatz wird nicht genehmigt. „Das war superschwierig. Wenn man nicht losdarf, weil es für einen selbst nicht sicher ist, ist das richtig furchtbar. Vor allem wenn man weiß, dass jemand dringend Hilfe braucht.“

In Odessa erlebt Rouven fast täglich Luftalarm. Als er gerade mit einem Freund aus Deutschland telefoniert, hört er einen lauten Knall, die Wände seines Hotels wackeln. Er muss in den Bunker flüchten, ein ganzer Abend lang wird die Stadt beschossen. Trotzdem überwiegen für ihn die positiven Erfahrungen, allen voran die Dankbarkeit der ukrainischen Bevölkerung. Für ihn ist klar: „Wenn ich heute eine neue Anfrage bekommen würde und Zeit hätte, würde ich morgen im Flieger sitzen.“

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