Nach häuslicher Gewalt: Mareike verarbeitet ihr Trauma im Buch

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Von Autor/in Justine Möhl

Es ist schlimm, dass es passiert ist. Es ist schlimm, dass ich es so weit habe kommen lassen, dass ich das mit mir hab machen lassen. Aber im Endeffekt habe ich jetzt durch die letzten Monate zu mir selbst gefunden, etwas, was er vielleicht nie tun wird.

Mareike lebte anderthalb Jahre in einer toxischen Beziehung. Was mit psychischer Manipulation begann, eskalierte in körperliche Gewalt. Nachdem ihr Ex-Partner ihr durch stumpfe Gewalt die Nase bricht, weiß Mareike:

In dem Moment war mir klar, dass er auch definitiv noch weitergehen würde.

Nur wenige Tage später packt sie ihre Sachen und flieht aus ihrem eigenen Haus. Sie holt sich Hilfe beim Weißen Ring und wird vier Wochen in Sicherheit untergebracht. Von dort aus beginnt sie, sich ein neues Leben aufzubauen: neue Wohnung, neuer Job, ein mutiger Neuanfang. Und: Sie entscheidet sich, Anzeige zu erstatten. Ein Schritt, den viele Betroffene aus Angst oder Scham nicht gehen. Mareike aber hält durch – und bekommt Recht: Ihr Ex wird verurteilt.

Während der Zeit beginnt sie ihr Trauma in einem Buch zu verarbeiten. „Beim Schreiben bin ich in meiner eigenen Welt und kann Gefühle loslassen, kann verarbeiten und kann hoffentlich anderen was Gutes mit auf den Weg geben.“

Ihr Ziel: anderen Betroffenen Mut machen. Mut, Hilfe zu suchen. Mut, sich zu wehren. Mut, Verantwortung für das eigene Leben zurückzuholen.

„Was mir ganz wichtig war, in dem Buch an die Außenwelt zu geben, ist, dass Betroffene nicht schuld sind und dass es auf gar keinen Fall an ihnen liegt, dass mit einem selbst so umgegangen wird.“

Doch ihr Engagement hört nach der Buchveröffentlichung nicht auf, sie lässt sich zur Opferbegleiterin ausbilden und möchte Betroffenen in ihrer schwersten Zeit zur Seite stehen.

Mein neues Ziel im Leben ist, mich für das Gute einsetzen und den Blick für das Positive nicht zu verlieren. Ich möchte mein Leben genießen können, glücklich leben und nicht überleben müssen und Mut in die Welt bringen. Leute ermutigen, aufzustehen. Hinzusehen, laut zu werden.

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