Acht Stunden Bürojob oder Atelier in der Natur – Lisa-Maria hat sich entschieden

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Michael Kelb
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Lisa-Maria lebt und arbeitet in ihrem umgebauten, alten Feuerwehrbus. „Nach meinem abgeschlossenen Studium, habe ich mich gefragt: Will ich jetzt jeden Tag 8 Stunden arbeiten? Und brauche ich eine Wohnung? Die Idee war da, alles zu reduzieren. Ich habe meine Wohnung gekündigt und aus einem alten Feuerwehrbus ein Wohnmobil gebaut.“ Mit ihrem mobilen Atelier reist sie jetzt als Malerin zu ihren Motiven.

„Ich finde das Spannende daran, die Balance zu finden. Zwischen dem Offensichtlichen: Das ist ein Rapsfeld – und der Zweideutigkeit: Kann es vielleicht auch noch was anderes sein?“

Lisa-Marias Bus ist Wohnmobil und Atelier in einem: Bett, Spüle, Herd, alles ist vorhanden. Und gleich vier Rollläden erlauben es, auch reichlich Licht in das mobile Atelier zu lassen. Der restliche Platz ist für die Bilder und ihr Equipment reserviert. „Eigentlich habe ich überhaupt keine handwerkliche Erfahrung“, erklärt sie. „Aber ich habe mich trotzdem entschlossen, das selbst zu machen.“

Für ihr Konzept wurde Lisa-Maria der mit 250 Euro dotierte Sonderpreis des Binger Kunstförderpreises verliehen. Seit dem Frühjahr ist die 30-Jährige unterwegs. Sie war schon in Bayern und jetzt geht es in den Norden. In mehreren Cafés hängen nun ihre Bilder und hoffen darauf, dass sie das Interesse der Menschen erwecken. Und tatsächlich: Das geschieht bereits häufiger. Das mobile Atelier kommt an.

„Das Schwierigste in der Kunst ist, zu wissen, wann man aufhört. Wenn man diesen Punkt überschreitet, kann man eigentlich wieder von vorne anfangen. Manchmal muss man einfach einen Tag Pause machen und dann wieder drauf schauen. Und dann sagt dir das einfach dein Bauch.“

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