„Ich konnte ein Jahr lang keinen Kaffee trinken. Das war eine schlimme Zeit, muss ich sagen.“
Als Norbert Becker (57), passionierter Kaffeetrinker, die Mainzer Kaffeerösterei zum ersten Mal betritt, passiert etwas Schicksalhaftes. Wider Erwarten, verträgt er den Kaffee gut und seine Magenprobleme sind innerhalb weniger Wochen Vergangenheit.
Er wird treuer Kunde, lernt den alten Röster kennen und fragt sich, was wohl nach dessen Rente aus der Rösterei werden würde. Als dieser mit 80 Jahren schließlich nicht mehr kann, ruft er Norbert Becker an.
„Innerhalb von vier Wochen hatte ich dann eine Rösterei. Aber haben und können sind zwei völlig verschiedene Dinge.“
Die ersten Monate rösten die beiden deshalb zusammen. „Wenn wir eine neue Mischung von mir probiert haben, sagte er meistens nur: Kann man trinken. Dann wusste ich, dass sie gut war.“
Norbert Becker erweitert die Produktpalette bereits im ersten Jahr um 18 neue Sorten. Er baut das Unternehmen immer weiter aus, betreibt schließlich mehrere Cafés mit knapp 40 Mitarbeitenden.
„Da habe ich gemerkt, dass das, worum es mir eigentlich ging, nämlich guten Kaffee zu machen, auf der Strecke blieb.“ Als dann auch noch seine Frau erkrankt, entscheidet er, sich wieder auf das Kerngeschäft zu besinnen. Jetzt betreibt seine Tochter das letzte Café in der Innenstadt. „Ich konzentriere mich jetzt wieder rein auf den Kaffee und darauf, dass der zweite Teil von mir wieder gesund wird.“
Der Erfolg gibt ihm Recht: 2018 wurde das Mainzer Traditionsunternehmen als beste Rösterei in Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
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