"Natürlich macht das einen sehr traurig, wenn man das sieht, und man muss auch lernen, damit umzugehen. Aber das zeigt uns natürlich auch, wie wichtig es ist, daran zu arbeiten, das zu erkennen und dementsprechend Präventionsarbeit und Deradikalisierungsarbeit zu leisten.“
Die Ethnologin Evin Jakob arbeitet seit mehr als drei Jahren im Bereich politische Kriminalität und Islamismus im Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz. Zusammen mit drei Islamwissenschaftlern hat Evin Jakob vor allem islamistische Gefährder im Visier. Dass sie mal beim LKA arbeiten würde, hat sie selbst nicht gedacht. „Ich habe sechs Jahre Philosophie und Ethnologie studiert in Frankfurt."
"Zum LKA bin ich gekommen, weil ich auch meine Abschlussarbeit in der Ethnologie darüber geschrieben habe, wie die Polizei ihre bürgernahe Arbeit durchführt. Und wie sie das Dialogprojekt mit muslimischen Organisationen durchführen.“ Ethnologie ist die Wissenschaft vom gesellschaftlichen Zusammenleben. „Das heißt, Ethnologen gehen der Frage nach: Warum Menschen in einer Gesellschaft leben, wie sie leben. Warum sie bestimmte Traditionen, Normen, Rituale oder Kulturen entwickelt haben.“
Ihre Kollegen sind oft dankbar, wenn sie auf ihre interkulturelle Kompetenz zurückgreifen können, sagt Evin. Und deshalb hat sie einen Wunsch für die Zukunft: „Ich würde mir natürlich wünschen, dass mehr Ethnologen in solchen Themen involviert sind, um die Gesellschaft oder Staatsbedienstete auf interkulturelle Kompetenzen vorzubereiten. Denn die Gesellschaft ist kunterbunt und darauf muss die Polizei sich auch einstellen.“
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