Deutscher, Türke oder Deutsch-Türke? Ilkay aus Mainz über das Leben mit Migrationshintergrund

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Julian Camargo Krauskopf
Heimat RP (Foto: SWR, Foto von Simon Zimbardo.)
Fabian Janssen
Fabian Janssen (Foto: SWR)

„Meine Bitte an alle: Sucht den Kontakt zu Leuten, vor denen ihr Angst habt!“ (Ilkay, 31, aus Mainz)

Ilkay ist Mainzer. Wahrgenommen wird er aber oft als „der Türke“. Wie ihm, geht es vielen – jede vierte Person in Deutschland hat einen Migrationshintergrund.

„Die Leute denken bei Deutsch-Türke immer etwas Negatives“, sagt Ilkay, der dieses Wort nicht gerne hört. Er hat einen deutschen Pass und fühlt sich auch als Deutscher. Erklären muss er sich trotzdem immer wieder:

„Sagst du bist Meenzer, sitzt mit ‘ner Roséschorle da, unterhältst dich mit jemandem. Dann stellt dir dein Gegenüber Fragen: Du bist Meenzer, aber du sagst, du bist Moslem? Jetzt sitzt du hier mit ‘ner Roséschorle, wie verträgt sich das? – Da sag ich: Ja, eigentlich gar nicht.“

Von Menschen muslimischen Glaubens werde häufig erwartet, sie seien streng, während für viele Christ*innen gewisse Regelbrüche zum alltäglichen Leben dazugehören. Es gebe nicht wenige Moslems, die gerne mal einen trinken und trotzdem kein Schwein essen. Das habe damit zu tun, wie man aufgewachsen ist und dass es eben zuhause nie Schwein gab.

Die Türkei und Deutschland verbinden eine 60-jährige Geschichte. Rund drei Millionen Personen mit türkischer Migrationsgeschichte leben in Deutschland. Was kann man tun, um die Kulturen noch besser zu verbinden? Für Ilkay ist die Antwort ganz einfach:

„Wir sind ja schon dabei. Der Türke hat eine deutsche Freundin. Meine Schwester hat einen Deutschen geheiratet. […] Besser könnte es ja eigentlich gar nicht gehen. Die Liebe wird das regeln. Wenn sich alle lieben, herrscht auch Frieden auf dieser Welt.“

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