Hilfe von unzähligen Menschen für die 8-jährige Frieda

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AUTOR/IN
Judith Lachhein

Jutta und ihr Mann Daniel können ihr Glück kaum fassen. Ihre 8-jährige schwerbehinderte Tochter Frieda kann bei ihnen bleiben – das ist keine Selbstverständlichkeit. Denn umso größer sie wird, umso schwerer ist es, sie durchs Haus zu tragen, damit sie am Familienleben teilhaben kann.

Mutter trägt ihre behinderte Tochter die Treppe hoch (Foto: SWR)
Viele Jahre tragen Friedas Eltern sie die Treppe hoch – bis das Unglück geschieht.

Jahrelang haben sie sich abgemüht und wussten: Das Unfallrisiko ist hoch. Bis es vor kurzem passierte. „Ich bin mit Frieda unsere Treppe abgestürzt und das war dramatisch, weil ich der Länge nach mit ihr auf den Boden geschlagen bin“, erzählt Vater Daniel. „Ich habe ihr mit meinem Körpergewicht oder den Aufprall das Bein gebrochen, es kam sofort der Notarzt. Ich selbst habe mir den Arm schwer verletzt. Ein klares Zeichen, dass das nicht mehr so zu stemmen ist und wir dringend die Unterstützung brauchten.“

Spenden aus aller Welt für den Lift

Ein Lift ist die Lösung, doch der soll am Ende 190.000€ kosten – zu viel für die Familie. Im November 2021 starten sie eine Crowdfunding-Kampagne und können kaum fassen, wie viele Menschen Friedas Schicksal bewegt. Von Südafrika über Los Angeles bis Neustadt: Weltweit spenden wildfremde Leute Geld für die 8-Jährige. Besonders gerührt sind Friedas Eltern von einer Frau, die ihr Haus im Hochwasser der Ahr verloren hat. Das Geld, das sie selbst erhalten hat, gibt sie an Friedas Familie weiter. Denn sie habe nur ein Haus verloren, aber drei gesunde Kinder – Jutta und Daniel hätten das nicht, schreibt sie.

Insgesamt kommen knapp 100.000€ plus etwa 70.000€ Stiftungsgelder zusammen. Vor einem Jahr kann der aufwändige und teure Bau beginnen, vor Kurzem kann Frieda den Lift zum ersten Mal benutzen. Ein neuer und unbeschwerlicherer Alltag beginnt für die ganze Familie, erzählt Jutta gerührt: „Das kann man gar nicht in Worte fassen. Dass tatsächlich nach dieser langen Zeit der Aufzug endlich fertig ist, das ist unbeschreiblich schön. Wenn man das tägliche Hoch- und Runtertragen, diese Last nicht mehr verspürt – die Erleichterung ist riesengroß.“

Denice lebt im Moment: Sie hat kein Kurzzeitgedächtnis mehr

Denice aus Ludwigshafen hatte mit 11 Jahren einen Autounfall. Seitdem funktioniert ihr Gedächtnis nicht mehr gut. Immer an ihrer Seite: Ihr Vater. Andreas versucht die Gegenwart seiner Tochter so schön wie möglich zu gestalten.

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Judith Lachhein