Johannes ist an den Rollstuhl gebunden – und er geht regelmäßig surfen

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AUTOR/IN
Inga Köberich
Lara Dudek-Schmitt
Der querschnittgelähmte Johannes Laing sitzt lächelnd in seinem Rollstuhl, an dem mit Hilfe einer selbstgebauten Halterung sein Surfbrett befestigt ist. (Foto: SWR)
Beim Surfen kann Johannes loslassen und sich voll und ganz auf das Wasser konzentrieren.
Der querschnittgelähmte Johannes Laing liegt auf seinem Surfbrett und reitet durch eine Welle. (Foto: SWR)
Johannes kann zwar nicht auf dem Surfboard stehen, dafür aber liegen und mit den Händen paddeln.
Mit dem Rücken zur Kamera: Der querschnittgelähmte Johannes Laing sitzt mit einer gleichaltrigen Frau am Strand und sie beobachten die Wellen.  (Foto: SWR)
Johannes möchte mehr Angebote in Deutschland ermöglichen, bei denen behinderte Surfer von Freiwilligen im Wasser unterstützt werden.
Der querschnittgelähmte Johannes Laing ist im Wasser, stützt sich auf sein Surfbrett und grinst in die Kamera. (Foto: SWR)
Für Johannes ist es ein unbeschreiblich schönes Gefühl im Wasser zu sein und er ist dankbar, den Surfsport für sich entdeckt zu haben.

„Das Glück, das ich im Wasser finde, ist unbeschreiblich. Da fühle ich mich einfach frei und fern von allen Sorgen zu sein. In dem Moment gibt es nur das Wasser und mich.“

Seine Leidenschaft zum Surfsport entdeckte Johannes mit Anfang zwanzig während einer Reise entlang der Atlantikküste, wo er das erste Mal auf einem Surfboard stand. Das Wellenreiten ließ ihn nicht mehr los. 2014 dann der Schicksalsschlag: Bei einem gemeinsamen Abend mit Freunden kommt es zu einem Unfall. Die Diagnose: Genickbruch und in der Folge Querschnittlähmung.

Mutig zurück aufs Board

In der Zeit nach dem Unfall hält sich Johannes mit anderen Sportarten fit. Im Hawaiiurlaub packt ihn das Surfer-Fieber erneut und er grübelte, wie er es aufs Board zurückschaffen kann. Er lernt eine Organisation kennen, in der Freiwillige körperlich Behinderten dabei helfen, ins Wasser zu kommen und mit den Wellen zu surfen.

„Mit diesen Helfern im Wasser zu sein, hat mir eine unglaubliche Sicherheit gegeben. Ich wusste, wenn ich stürze oder falle, ist direkt jemand da und sichert mich.“ Damit war der Knoten geplatzt und er verbrachte jeden verbleibenden Tag auf Hawaii im Wasser.

Johannes entdeckt den Surfsport neu. Da er nicht mehr stehend surfen kann, surft er nun im Liegen, in einer Haltung, die an das Bodysurfen erinnert. „Man muss keineswegs auf einem Surfbrett stehen, sondern kann auch darauf liegen, knien, hocken oder sitzen. Es geht einfach darum, die Energie der Welle zu ernten und Spaß zu haben.“

Solche Angebote mit Helfern, denen man im Wasser vertrauen kann, gibt es in Europa nur begrenzt. Zusammen mit einer Freundin arbeitet Johannes daran, ein vergleichbares Konzept in Deutschland zu realisieren. Er findet, dass Inklusion in Deutschland noch optimiert werden muss und möchte sich zukünftig mit dem Surfsport dafür einsetzten. „Sport ist der beste Motor für Inklusion. Sport fördert einfach das Miteinander. Wenn ich sehe, das Surfen näherbringen kann, bin ich einfach glücklich und zufrieden.“

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