Bäcker Lothar Schäfer legt wegen Corona Sonderschichten ein

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Autor/in
Stefanie Zohm
Stefanie Zohm
Stephan Dinges
Bäcker mit weißer Mütze vor der Auslage seiner Bäckerei.
Seit 18 Jahren betreibt Bäcker Lothar Schäfer die Pankratius-Bäckerei in Budenheim.
Bäcker schiebt Brot mit Brotschieber in den Backofen.
Wegen der Corona-Krise arbeitet er unter Hochdruck, um alle Kunden mit Brot zu versorgen.
Hand hält Schaufel voller Mehl.
Sein Mehl bezieht Bäcker Lothar Schäfer von einer Mühle in der Umgebung. Deshalb macht er sich um seine Lieferkette keine Sorgen.
Porträt von Bäcker Lothar Schäfer.
Solange seine Frau und er gesund bleiben, bekommt er das gebacken, meint Lothar.

Seit 18 Jahren betreibt Bäcker Lothar Schäfer (51) zusammen mit seiner Frau Daniela (51) die Pankratius-Bäckerei in Budenheim bei Mainz. Aber so etwas hat er noch nicht erlebt:  Am vergangenen Samstag war die Bäckerei um 10:30 Uhr ausverkauft.

„Viele kaufen auf Vorrat. Ein Ehepaar beispielsweise hatte zwei Brote bestellt und zusätzlich sechs weitere zum Einfrieren mitgenomme."

So Bäcker Lothar. Das bedeutete für ihn und seinen Gesellen, in der Nacht zum Montag unter vollem Hochdruck arbeiten, denn für die nächste Woche musste alles wieder in die Regale. Auch sogenanntes Dauergebäck, das eigentlich nicht jeden Tag gebacken wird. Trotzdem war Vieles schnell wieder ausverkauft.

Was ihn unter normalen Umständen als selbständigen Bäcker freuen würde, macht ihm aber auch Sorgen.

„Wenn die ersten 50 alles einkaufen, dann hat der Rest nichts mehr.“

Er gibt vorsichtige Entwarnung. „Zum Glück bekomme ich mein Mehl von einem Müller aus Windesheim bei Bad Kreuznach. Da könnte ich zur Not noch selbst hinfahren. Und auch zum Konditorei-Einkauf in Wiesbaden ist es nicht weit“. Wenn also jeder besonnen einkauft, müsste es für alle reichen. Auch für Lothar und seine Frau. Die hatten am vergangenen Samstag nämlich ganz vergessen, sich selbst etwas zurückzulegen.

„Wir hatten noch zwei Kümmel-Salz-Stangen und ein eingefrorenes Brot, das ein Kunde Tage zuvor vergessen hatte, abzuholen. Das war dann unser Glück.“

Jetzt müssen nur noch der Bäcker und seine Frau gesund bleiben. Das heißt, noch mehr Hygiene betreiben und Abstand zu den Kunden halten.

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