Medizinstudentin Julia wird Ärztin ohne Abitur

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AUTOR/IN
Julian Camargo Krauskopf
Heimat RP (Foto: SWR, Foto von Simon Zimbardo.)
Rieke Spang
Rieke Spang (Foto: SWR)

Eine Ärztin ohne Abitur – gibt es das? Die Antwort ist ja! Denn an der @unimainz kann man mit einer fachlich passenden Ausbildung Medizin studieren. Genau das hat Julia Rebelein gemacht. In der Schule gab sie sich keine Mühe, denn sie wollte ohnehin nicht studieren. Mit einer schlechten mittleren Reife wird sie zunächst Krankenpflegerin. Das Vorbild war zunächst ihre Schwester: „Sie hatte ein relativ gutes Einkommen, konnte sich ein Auto und eine Wohnung leisten – das wollte ich auch.“

Schnell merkt sie, dass sie besondere Herausforderungen braucht. Sie wird Fachkrankenschwester, ihre Noten sind hervorragend. Wenige Jahre später, mit 23 Jahren, ist Julia mitten im Berufsleben angekommen und denkt sich, dass das noch nicht alles gewesen sein kann. Sie würde gerne Ärztin werden, doch ihr ist klar, dass das nicht möglich ist. Bis sie eines Tages im OP-Saal eine junge Anästhesistin trifft, die sagt, sie habe kein Abitur. Zehn Minuten später telefoniert Julia mit der Uni Mainz und fünf Monate später beginnt ihr Studium.
Dank ihrer Ausbildung ist Julia in praktischen Dingen, wie Blutabnahmen und Patientenkontakt im Allgemeinen, schon sehr geübt. Doch das fehlende Abitur macht sich in manchen Bereichen des Studiums trotzdem bemerkbar:

„Am Anfang des Studiums musste ich schon ein paar Ehrenrunden drehen. Mit viel Fleiß und Geduld kann man es aber schaffen.“


Mitte 2020 konnte sie sich dann ihren Traum erfüllen. Jetzt ist sie Ärztin. „Es war ein komplizierter Weg, ich war eine schlechte Schülerin, habe das hinreichend oft von den Lehrern und meinen Eltern gesagt bekommen und jetzt bin ich bald Ärztin. Ich glaube, dann passt das schon, dass man stolz ist.“

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