Alina aus Ingelheim wehrt sich gegen Alltagsrassismus

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Theresa Berwian
Alina aus Ingelheim - Junge Frau mit modischer Mütze zwischen Bäumen stehend (Foto: SWR)
Alina macht eine Ausbildung zur Bürokauffrau und nennt sich selbst eine treue Ingelheimerin: „Ich bin da glücklich, wo meine Familie ist.“

„Es ist verletzend, dass Menschen ein Bild von ‚deutsch‘ haben und wenn man da nicht reinpasst, gehört man anscheinend nicht hierher.“

Alina hat schon oft Alltagsrassismus erleben müssen. „Solche Kommentare sind verletzend, weil es mir das Gefühl gibt, dass ich nicht hierhergehöre, obwohl ich hier geboren bin, hier zur Schule gegangen bin und hier arbeite“, sagt Alina. Dabei ist sie treue Ingelheimerin.

„Das ist meine Heimat, hier wohne ich schon immer und hier ist meine Familie.“

Alinas Eltern kommen aus Ankara in der Türkei.Früher hat Alina rassistische Kommentare als „normal“ angesehen. „Heute sage ich dann etwas, weil ich mittlerweile weiß, dass es nicht normal ist“, sagt Alina. Es ist ihr wichtig, sich dagegen auszusprechen und ihren Standpunkt klar zu machen.

Aus Worten können auch Hasstaten werden

Ein einschneidender Moment für Alina war deshalb auch der rassistische Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020, bei dem neun Menschen getötet wurden. „Dadurch habe ich gemerkt, dass es nicht bei Kommentaren auf der Straße bleibt, sondern dass das auch zu solchen Hasstaten führen kann“, sagt Alina. Umso wichtiger findet sie es deshalb, sich gegen Alltagsrassismus einzusetzen. Trotzdem: „Auf der Straße erstarrt man dann erstmal, weil wir im Jahr 2021 leben und es immer noch ein Thema ist“, sagt Alina.

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