Lehrerin Simone hütet in ihrer Freizeit Schafe und Ziegen

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Tanja Praschak

„Trotz allem Stress: Ich genieße es einfach, hier draußen zu sein, hier kann ich ganz im Moment leben und alles sein lassen.“

Simone hat ein ungewöhnliches Hobby: Sie ist Schäferin. Neben ihrer Arbeit als Lehrerin an einer Gesamtschule in Wörth, verbringt sie ihre Freizeit am liebsten draußen mit ihren knapp 90 Tieren. „Das ist wie ein Reset vom sonstigen Alltag.“ Doch angefangen hat das alles nicht mit Schafen sondern mit einem Hund. „Ich habe mir vor 14 Jahren meinen ersten Hütehund zugelegt und dachte damals, dass ich ihn mit Hundesport glücklich machen kann. Doch das hat nicht geklappt.“

Es kamen immer mehr Tiere dazu

Erst half Simone mit ihrem Hund bei anderen Schäfern aus, dann entschied sie sich für vier eigene Schafe. „So ab und zu auf einer Weide sein, mit unterschiedlichen Schafen, das hatte nicht funktioniert, also musste eine eigene Herde her.“ Mittlerweile hat Simone 40 Mutterschafe, mehrere Böcke und vier Hütehunde. Die Hunde der Rasse Working Kelpie hören auf jedes Kommando, der Blick ist immer starr auf die Schafherde gerichtet, die Ohren nach hinten aufgestellt. „Ich muss kein Bällchen oder kein Leckerli in der Hand haben, um den Hund zum Hüten zu bringen, sondern es ist einfach sein Instinkt, das zu tun. Das ist einfach faszinierend, das zu sehen.“

Gutes Zeitmanagement ist wichtig

Im Moment kümmert sich Simone um 30 Lämmer. Die kamen alle, perfekt getimed, während der Schulferien zur Welt. „Anders könnte ich das sonst nicht schaffen, denn die Lämmer kommen immer nachts zur Welt“, erklärt sie. Um ein Lamm muss sie sich gerade besonders kümmern. „Sylvester kam vier Stunden nach seiner Schwester auf die Welt und wurde nun leider von seiner Mutter verstoßen.“ Jetzt muss Simone vier bis sechs Mal am Tag auf die Weide in der Nähe von Landau und den Kleinen füttern – und das neben ihrem Beruf als Lehrerin.

„Manchmal ist es anstrengend, aber es gibt so viele schöne Momente, als dass ich das nicht machen möchte“.

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