Tobias aus Freiburg läuft 1.233 km den Rhein entlang

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AUTOR/IN
Helen Riedel
Bild von Helen, Multimedia-Redakteurin SWR heimat (Foto: SWR)
Junger Mann, der am Rhein entlangläuft (Foto: SWR)
„Es braucht nicht viel, um neue Dinge zu erleben. Man muss einfach nur loslaufen.“ Tobias, 31, läuft 1.233 km den Rhein entlang.
Landschaftsbilder mit Tobias, der im Winter und im Frühjahr am Rhein entlangläuft. (Foto: SWR)
Tobias läuft von der Quelle bis zur Mündung.
Junger Mann, der auf einer Bank sitzt und auf den Rhein blickt. (Foto: SWR)
Wegen Corona läuft er in Etappen.

Einfach die Sportschuhe anziehen, den Rucksack mit Wasser mitnehmen und loslaufen!

Tobias läuft 1.233 km den Rhein entlang, von der Quelle in der Schweiz bis zur Mündung in den Niederlanden.

Mikro-Abenteuer erleben, das ist gerade während Corona der Wunsch von vielen. Aber sich aufzuraffen, ist dann die andere Sache. So ging es auch Tobias. Er will schon lange eine große Wanderung machen. „Ich habe nach einer Strecke gesucht, die mich reizt. Der Rhein beginnt vor meiner Haustür. Es lag nahe, an diesem sagenumwobenen Fluss zu starten.“ Corona war Anfang des Jahres der Auslöser für das Abenteuer. „Wenn man an Urlaub denkt, verbindet man damit ferne Länder, Strand oder Berge. Oft bleibt das Naheliegende auf der Strecke.“

Tobias läuft die Strecke in Etappen und übernachtet bei Familie und Freunden. Überrascht hat ihn, wie gegensätzlich die Umgebung des Rheins ist: „Es ist spannend, welche Spuren wir Menschen hinterlassen haben, was die gesamte Erschließung entlang des Rheins mit Industriegebieten und Atomkraftwerken betrifft. Wir sind dann aber ‚stolz‘ darauf, dass wir dazwischen zwei Kilometer Naturschutzgebiete gelassen haben. Das ist ein wenig absurd.“

Tobias dokumentiert alles auf seinem Instagramkanal. „Das wird super positiv aufgenommen. Man merkt, dass da eine richtige Freude und Sehnsucht bei den Menschen ist, daran teilzuhaben. Teilweise bekomme ich an einem Tag 20 Nachrichten, in denen mir die Leute Kaffee ausgeben wollen.“ Eine solche Einladung hat er in Rüdesheim angenommen. „Die haben mir einen Rüdesheimer Kaffee ausgeschenkt und mich mit einem Baumkuchen empfangen. Das waren aus vollem Herzen Gastgeber. Die sind selbst von der Corona-Situation betroffen. Das war auf jeden Fall ein Highlight.“

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