Kunst mit Down-Syndrom: Brüder entwickeln inklusive Kreativworkshops

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Autor/in
Theresia Grunwald

„Ich lerne viel von meinem Bruder: Nicht den Spaß an der Arbeit zu verlieren, immer wieder zu sagen: Heute ist ein neuer Tag, heute legen wir wieder von vorne los und Dinge positiv anzugehen.“

Christopher und Marcel sind Brüder und Organisatoren eines ganz besonderen Projektes. Sie bieten Kreativworkshops für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung an. Für beide ist Inklusion im Alltag schon immer präsent, denn Marcel wurde mit dem Down-Syndrom geboren. Gemeinsam kreativ sein, fand aber selten statt. „Als ich dann in meinem Kommunikationsdesign-Studium gemerkt habe, dass das Thema Diversität sehr wichtig ist, aber die Inklusion von Menschen mit geistiger Behinderung einfach nicht vorhanden war, habe ich angefangen, mit ihm zu arbeiten.“

Anfangs treffen sie sich zu zweit in Christophers Atelier in Mainz. Das gemeinsame Malen oder Töpfern hat auch ihre Beziehung verändert. „Wir haben uns dann wirklich jede Woche getroffen, das war vorher nicht der Fall, und das Kreativsein zu einem Highlight in der Woche gemacht, das war eine gute Zeit.“

Aus den privaten Treffen haben die Brüder Workshop-Konzepte unter dem Namen „Ludo Kluso“ entwickelt. Und die werden mittlerweile vom Landkreis Mainz-Bingen gefördert. Dabei arbeiten Menschen mit Beeinträchtigung gemeinsam mit professionellen Designern oder Studenten.

„Dann entsteht eine ganz spannende Dynamik — wir als Gestalter bringen eine gewisse Erfahrung mit, die diese Menschen nicht haben, und so können wir uns ganz gut ergänzen, indem eine Unvoreingenommenheit auf Professionalität trifft. So kann ein Miteinander entstehen, das inklusiv ist.“

Für die Zukunft planen Christopher und Marcel, eine inklusiv arbeitende Design-Agentur zu gründen. So wollen sie Menschen mit Beeinträchtigung Zugang zu einem spannenden und abwechslungsreichen Beruf verschaffen. „Viele dieser Menschen müssen einfach sehr eintönige Arbeiten erledigen und werden dazu auch sehr schlecht bezahlt. Dabei haben sie so viel Potenzial.“

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Theresia Grunwald