Arianit Veseli ist fast taub und schreibt Songs

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AUTOR/IN
Rosetta Reina

„Ich habe zum ersten Mal etwas gehört, da war ich vier. Da bekam ich mein erstes Hörgerät, denn auf einem Ohr habe ich noch ein paar Prozent Hörvermögen. Als dann Musik anging, war ich total geflasht.“ (Arianit Veseli, 20, fast tauber Musiker aus Speyer)

Arianit Veseli hat einfach gemacht, was er fühlt: Als fast tauber Mensch hat er sein erstes Musikvideo produziert. Er hatte die Liebe zur Musik schon früh in sich und traute sich nach und nach immer mehr, bis er jetzt seine erste Veröffentlichung auf Insta und Facebook hochgeladen hat.

Der Speyerer lernte erst mit vier langsam sprechen und hören, es war ein langer Weg für ihn, überhaupt eine Art Selbstbewusstsein aufzubauen. Auf der Hörbehindertenschule traute er sich das erste Mal, bei einem Schulfest vor versammelter Mannschaft zu singen. Er hatte die Kraft gefühlt, es zu packen. Ob schiefe Töne dabei waren oder nicht, er wollte einfach singen.

Musik blieb erst mal nur ein Hobby, er konzentrierte sich auf den Schulabschluss und die Suche nach einem Ausbildungsplatz. Das war nicht einfach, oft bekam er Absagen mit fadenscheinigen Begründungen. Seine Behinderung als Handicap zu sehen, das wollte Arianit Veseli nicht. Als er endlich einen Ausbildungsplatz fand, konnte er auch etwas Geld sparen, um sich seinen Traum zu erfüllen.

Nach dem Bruch mit seiner Freundin war es soweit. Seinen Liebeskummer hat er in Worte gefasst, sich einen Beat gekauft, ein Studio eingerichtet und mit einer Speyrer Produktionsfirma das Video dazu produziert.

Viel Lob, Anerkennung und etliche Likes bestärken ihn darin, weiterzumachen. Der nächste Song soll von Diskriminierungen handeln, denen er ausgesetzt war.

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