Drogenabhängige Eltern – Valerie will clean bleiben für ihre Kinder

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AUTOR/IN
Svenja Kaiser

„Ohne Amphetamine ist dann gar nichts mehr gelaufen. Später drehte sich alles nur darum, wo krieg ich was her.“

Valerie Kreis ist seit August clean. Bis dahin hat die 28-jährige jahrelang Ecstasy und Amphetamine konsumiert – bis zu ihrem Entzug zehn Gramm am Tag. Sie ist Mutter von vier Kindern. Wegen ihres Drogenkonsums konnte sie sich nicht mehr um ihre beiden Söhne und die Töchter kümmern.

„Die Kinder mussten viel selbst machen – Brote für die Schule schmieren, alleine aufstehen und den Kleinen in den Kindergarten bringen.“

In dieser Zeit ist die junge Mutter permanent überfordert. Nachts halten die Drogen sie wach, am Tag schläft sie bis mittags. „Dann habe ich mal unter Drogen in einer Nacht eine Maschine Wäsche nach der anderen gewaschen und dann lag die Wäsche wieder wochenlang da rum.“  Schließlich greift das Jugendamt ein und holt die Kinder ab. „Die Kinder haben geheult, ich habe geheult.“

Zunächst kommen alle vier Kinder innerhalb der Familie unter – bei ihrer Großmutter und dem Bruder von Valerie. Doch sie bekommt noch eine Chance: Valerie Kreis darf mit den jüngsten ihrer beiden Kinder und auch ihrem ebenfalls drogenabhängigen Lebensgefährten in die Fachklinik Villa Maria. Eine heilpädagogische Einrichtung für suchtkranke Eltern und ihre Kinder. Nicht nur Valerie und ihr Lebensgefährte bekommen dort Therapie, sondern auch ihre Kinder. Zusammen sollen sie lernen, ihren Alltag als Familie zu meistern. Das fängt schon bei kleinen Dingen, wie regelmäßigen Mahlzeiten an. Valerie Kreis hat noch ein paar Monate Zeit in der Villa Maria und hofft, „dass die Angst weggeht vor einem Rückfall und dass meine Kinder wieder bei mir leben dürfen.“

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