Von Syrien nach Deutschland – Mahmoud möchte eine bessere Zukunft haben und Modedesigner werden

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Michèle Kraft
Michèle Kraft (Foto: SWR)
Mahmoud, junger Mann, Mitte 20, Vollbart mit nach hinten gegelten langen Haaren, einer schwarzen Jacke in einem Hof stehend. (Foto: SWR)
„Jeder sollte ein Ziel haben. Ansonsten muss man richtig gut überlegen, warum man eigentlich lebt."
Junger Mann beim Schminken einer Frau. (Foto: SWR)
Mahmoud kam 2015 von Syrien über die Türkei nach Deutschland. Vorher hat er ein Jahr in Jordanien gelebt.
Ein Gemaltes Bild mit einer in weiß gekleideten Frau.  (Foto: SWR)
Bei einem Bombenangriff auf seine Schule verlor er viele Freunde und Bekannte.
Mahmoud schminkt eine junge Frau. (Foto: SWR)
„Ich bin gekommen, um eine bessere Zukunft zu finden.“
Mahmoud flechtet einer jungen Frau mit blonden Haaren die Haare.  (Foto: SWR)
In Syrien wollte er das Abitur machen. Sein Traum: Designer werden. In Deutschland macht er nun eine Ausbildung zum Friseur.
Mahmoud beim Schminken. (Foto: SWR)
„Ich habe immer Lust, etwas Neues zu lernen.“
Eine weiße Nähmaschine auf einem Tisch, der voll mit Kosmetikartikeln ist. (Foto: SWR)
Mahmoud kauft sich eine Nähmaschine und fängt an, nach seinen Entwürfen zu schneidern.
Ein Zeichenblock mit der gezeichneten Abbildung eines Sommerkleides. (Foto: SWR)
Hinter den Kleidern stecken seine eigenen Entwürfe.
Model mit grünem Kleid läuft in einer Hofeinfahrt auf Mahmoud zu, der eine Kamera in der Hand hat. (Foto: SWR)
Damit seine Kleider gesehen werden, stylt Mahmoud Laienmodels und präsentiert seine Mode auf Instagram.
Model mit grünem Kleid im Wohnzimmer beim Einkleiden. (Foto: SWR)
„Das ist ein richtig schönes Gefühl, dass ich weiß, es ist nicht nur ein Bild, sondern man kann von dieser Idee etwas benutzen.“

„Egal wie, es geht immer weiter.“

Mahmoud hatte sich seine Zukunft eigentlich anders vorgestellt. Er wollte in Syrien Abitur machen. Doch nach einem Bombenangriff auf seine Schule verbringt er die meiste Zeit zu Hause mit Malen. „Ich habe gemerkt, dass ich eine bessere Zukunft brauche. Ohne Schule wird es keine Zukunft geben.“ Seine Mutter begleitet den damals minderjährigen Mahmoud nach Jordanien. Dort möchte er sich eine Zukunft aufbauen, arbeiten gehen und sein Abitur machen. Kurz vor seinem 18 Geburtstag musste er das Land verlassen. Er hatte keine Arbeitserlaubnis und hätte sich nicht aus dem ihm zugewiesenen Camp entfernen dürfen, in dem er untergebracht war. Nach Syrien konnte er nicht zurück und so führte ihn sein Weg über die Türkei nach Deutschland.

Junger Mann mit zwei jungen Frauen in Abendkleidern im Arm. (Foto: SWR)

„Ich habe gesucht, was ich mache: Design – die erste Sache, die in meinen Kopf gekommen ist. Leider hat es nicht geklappt, es war eine Privatschule. Aber es gibt einen Plan B.“ Mahmoud entscheidet sich, ein Praktikum bei einem Friseur zu machen. „Es hat mir richtig gefallen, es hat mir richtig Spaß gemacht.“ Er beginnt eine Ausbildung als Friseur.

„Mit der Ausbildung habe ich etwas in der Hand.“

Nebenbei fängt er an, aus seinen gezeichneten Entwürfen Kleider zu nähen. „Ich habe eine Nähmaschine gekauft, habe angefangen zu nähen und es hat geklappt. Heute habe ich neun Kleider genäht.“

Seine Kleider präsentiert Mahmoud auf seinem Instagram-Kanal @m7mood.370. Hierfür bekommt er Unterstützung von Laienmodels und einem Fotografen „Ich mache das, damit meine Kleider gesehen werden.“ Für die Fotoshootings kann er sein Talent im Frisieren und Schminken einsetzen und die Models nach seinen Ideen stylen.

„Ich nehme den Weg, der zu meinem Ziel kommt. Egal ob einfach oder schwierig, da komme ich als Letztes hin.“

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