Mit 18 Jahren hatte sich Ajla entschieden, Altenpflegerin zu werden. Auch wenn ihre Eltern einen Job in der Bank vorgezogen hätten, war der Pflege-Beruf für Ajla der Schönste auf der Welt. „Die Altenpflege ist das, wo du das meiste zurückbekommst.“ Mit der Geburt ihrer Kinder ändert sich viel in ihrem Leben, auch ihre Verfügbarkeiten bei der Arbeit.
Ajla möchte etwas ändern. Bei einer Weiterbildung zur Pflegedienstsleitung, will sie keine Hausarbeiten schreiben, sondern etwas machen, wodurch sich wirklich etwas verändert. „Mein Dozent damals war nicht so begeistert und hat gesagt: ‚Das geht nicht! Und was hast du denn für Ideen? Ich sage das wird schwierig.‘ – Und ich sage: Das ist die Herausforderung.“
Ajla gründet ihren eigenen ambulanten Pflegedienst. Eine Finanzierung dafür zu bekommen war sehr schwierig. „Ich war voll überzeugt: Ich gehe da mit einem Deal raus. Leider nicht. Das Problem war, dass mir viele Banken gesagt haben: ‚Gehen sie wieder zurück ins Krankenhaus, da haben sie einen sicheren Job. Hören sie auf damit, sie sind doch so jung, sie verbauen sich ihr Leben. Sie werden niemals Fachkräfte finden‘. Das war das Argument, warum ich kein Geld bekommen habe.“ Für ihren Traum arbeitet sie 16 - 17 Stunden am Tag. Aber es lohnt sich, denn mit ihrem Konzept besonders Müttern ein mit der Familie kompatibles Berufsleben zu ermöglichen, bekommt sie über 200 Bewerbungen, davon 100 examinierte Fachkräfte.
Für Ajla ist es wichtig, dass das Arbeitsklima stimmt und dass sie als Leitung den Bezug zur Basis nicht verliert. Die Dienstpläne hat sie an das Leben ihrer Mitarbeitenden angepasst. „Was ich mache, mache ich vom Herzen und denke erstmal gar nicht weiter. Sondern ich mache einfach.“
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