Fliegen um zu helfen: Jan geht mit 25 als Buschpilot nach Mikronesien

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Gesa Walch
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Stefanie Zohm
Stefanie Zohm (Foto: SWR)

Ein Abenteurer sei er nicht, sagt Jan Klassen. Eher ein Realist. Der 25-Jährige weiß, wenn alles schief geht, kann er sterben – als Buschpilot im Dschungel von Mikronesien. Trotzdem will er dorthin, zu den Inseln mitten im Pazifik. Fliegen, um zu helfen: „Im Notfall ist das Flugzeug die einzige Möglichkeit, jemanden schnell zu evakuieren.“

Im März geht es los, für die Hilfsorganisation Mission Aviation Fellowship (MAF). Jan aus Beindersheim bei Worms wird auf der Insel Palau wohnen – 11.800 km entfernt von zuhause. Von da fliegt er kleine Inseln an, die ohne ihn abgeschnitten wären von medizinischer Versorgung.

Piloten-Horror: Kind auf der Piste

Dort zu fliegen, ist nicht ohne. Kurze Pisten, die oft nur ein Stück gerodeter Dschungel sind - manche enden direkt vor einem Berg. Es gibt Einheimische, die auf die Piste laufen. „Im Worst Case kann ich nicht mehr durchstarten und wenn dann ein Kind auf der Piste steht, dann muss ich landen – so oder so“, sagt Jan. „Das ist dann natürlich ein Szenario, dass man sich nicht wünscht, aber sowas kann dort passieren.“ Beim Fliegen ist Jan komplett auf sich allein gestellt.

Am Boden unterstützt ihn seine Familie, seine Frau Rebecca und seine dann acht Monate alte Tochter Aleah. Nach den Monaten in Mikronesien geht es erst richtig los: vier Jahre Afrika oder Papua-Neuguinea stehen auf dem Plan. Jan und Rebecca wissen nicht, ob ihr Projekt für Aleah Fluch oder Segen ist, aber „in dem Alter passen sich Kinder schnell an“, hoffen sie. Sicher ist: die kleine Familie wird noch mehr zusammenwachsen.

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